Für Flandern malt die neue Umfrage ein fast schon düsteres Bild. Der rechtsextreme Vlaams Belang kann demnach im Vergleich zur letzten Wahl gleich um fast zehn Prozentpunkte zulegen und den ersten Platz erobern: 27,3 Prozent.
Die N-VA ist also entthront: Sie steht bei 22 Prozent - ein Minus von nochmal drei Punkten im Vergleich zur Wahl vom 26. Mai. Den beiden Koalitionspartnern der N-VA in Flandern ergeht es nicht besser: Die CD&V steht bei elf Prozent - drei Punkte unter ihrem Ergebnis vom Mai. Bei der Open VLD sieht es fast schon dramatisch aus: Die Partei sackt unter die psychologische Marke von zehn Prozent. Groen, die SP.A und die PTB liegen ebenfalls mehr oder weniger bei zehn Prozent. Im Umkehrschluss heißt das, dass Vlaams Belang und N-VA jetzt zusammen eine Mehrheit in Flandern hätten.
In der Wallonie kann sich die PS im Vergleich zur letzten Umfrage leicht erholen, die Sozialisten liegen dennoch mit knapp 24 Prozent immer noch mehr als zwei Punkte unter ihrem Ergebnis vom Mai. Die MR bleibt auf Platz zwei mit 20 Prozent. Es folgen Ecolo und die PTB mit 17 bzw. 16 Prozent. Die CDH liegt immer noch unter zehn Prozent. In Brüssel muss Ecolo zwar leichte Verluste einstecken, die Grünen bleiben aber stärkste Kraft. Dahinter folgen die PS, die MR und dann schon die PTB.
Roger Pint
Wen koennen derartige Umfrageergebnisse wundern???? Mich jedenfalls nicht !
Wer "Wunschtraeume" aus den nationalen Parteibuero's als die Loesung aller Probleme , mit welche unsere Mitmenschen taeglich zu kaempfen haben um zu Ueberleben, verkauft , hat die Rechnung ohne die reale Gegenwart gemacht !
Was die Politik , auch meine Partei, in den letzten 20 Jahren als problemloesendes Parteiprogramm praesentiert haben , war nichts anderes als Kompromissloesungen um irgendwie miteinanders kooperieren zu koennen um so auf Teufel komme raus an der Macht bleiben zu koennen. Das Aufloesen von realen Problemen sieht anders aus !! Es kann daher nicht wundern , dass der V.B
und die N-VA mit massiver Parteipropaganda ausnutzt um ihre Neo-Nazi-Theorien als Allheilmittel erfolgreich zu verkaufen. Das wurde in Deutschland seit den 1920 Jahren von der NSDAP genauso gemacht und fuehrte schlussendlich zu Massen & Voelkermord und in den II.Weltkrieg.
Nun Herr Van Compernolle, dann müssen wir ja grosse Angst haben dass die flämischen VB-Legionen und die flämische NVA-Armee bald ganz Belgien und dann Europa überrollt, oder?
Und wie ist es soweit gekommen ? Weil die Parteien aller Couleur an Glaubwuerdigkeit eingebuesst haben, speziell die traditionnellen sozialdemokratischen bzw sozialistischen Parteien. Die haben ja wirklich die eigene Waehlerschaft der kleinen Leute verraten. Und das raecht sich jetzt.
Eigentlich muesste jetzt ein Ruck durch das Land gehen und alle muessten sich auf eine abschliessende Staatsreform einigen mit mehr Autonomie fuer die Teilstaaten und auch mit mehr direkter Demokratie in Form von verbindlichen Volksabstimmungen und -befragungen. Man muss die Menschen Ernst nehmen, sie wie muendige Buerger behandeln und nicht wie unmuendige Untertanen. Noch ist es nicht zu spaet.
Herr Schumacher , wenn ich ihren Kommentar so Lese, besonders zwischen den Zeilen, frage ich mich ab, aus welcher politischen Ecke Sie denn kommen.
Die V.B. und ihre anderen Laendern gleichsam erstarkten Neo.-braunen-Volksgenossen sind eine Gefahr fuer jegliche Demokratie und "Anders-Denkende"
und ganz besonders fuer unser aller gemeinsames Belgien.
Ja, Herr Scholzen, ich gebe Ihnen Recht, alle tradi.-Parteien , auch die meine, haben an dieser Situation , dem massiven Erstarken dieser Neo.-Nazis , beigetragen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nunmehr "kampflos" diesen
"braunen" Neo-Nazis die politische Buehne ueberlassen sollten.
J.S. Bach schrieb einmal die Kantate " Wachet auf ruft uns die Stimme" und genau das ist in allen tradi.-Parteien, auch in meiner Partei, dringend noetig!
Auch Sie Herr Scholzen , Herr Schumacher sind da gefragt.
Mit der von Ihnen angeführten Kantate hat Johann Sebatian Bach etwas ganz anders gemeint !
Ob diese Partei eine Gefahr für die Demokratie lasse ich mal dahingestellt, aber sie ist nunmal demokratisch gewählt worden.
Sehen Sie Herr Van Compernolle, wer VB und NVA als Neo Nazis bezeichnet hat rein gar nichts begriffen und beleidigt wohl inzwischen jeden zweiten flämischen Wähler.
Vielleicht sollten Sie dieses ach so braune Flandern doch besser Richtung Hamburg verlassen und in bewährter Überheblichkeit auf andere hinabschauen.
Sehr geehrter Herr Van Compernolle,
Frage, was haben sie konkret unternommen, um ihre Partei zum Umdenken zu bewegen? Welche Vorschläge haben sie konkret vorgebracht? Wurden ihre Vorschläge ignoriert bzw. abgelehnt? Was bindet sie dann noch an diese Partei? Müssten sie nicht schon lange ihre Mitgliedschaft dort aufgekündigt haben? Ausserdem sollten sie sich mal in Erinnerung rufen, dass diese von ihnen so gehassten Parteien NVA und VB von einer erheblichen Anzahl von Wählern nach demokratischen Regeln gewählt und so vom Wahlvolk in ihrem Vlaanderen legitimiert wurden. Was liest man denn bei ihnen zwischen den Zeilen? Folgt in ihren Augen also eine Mehrheit der Flamen den von ihnen erwähnten Neo-Nazi-Theorien? Eine gewagte Aussage! Aber vielleicht können sie uns ja diese "mit massiver Parteipropaganda" verbreiteten "Neo-Nazi-Theorien" mal etwas erläutern.
Nein, nicht alle NVA-/VB-Wähler sind Neo-Nazis, bei weitem nicht. Im Falle des VB sind es jedoch erschreckend viele, denn sie scheinen auszublenden, wer sich dort tummelt!
Was die NVA angeht, so schöpft sie doch bedenklich tief im braunen Trog und bedient sich wie alle rechtspopulistischen Parteien des gleichen Schemas: Einen "Feind" heraufbeschwören, der an allem Schuld ist (Wirtschaftslage, Armut, änderndes Weltbild, etc.). Dieser Feind ist dann wahlweise, der "Ausländer", der "Migrant", der "Wallone", der "Wessi", die "Gutmenschen", die "Ökos", die "Politikerelite", die "Elite", der "Banker", oder einfach nur "der andere", etc.
Die Partei selbst oder einige "starke Männer" (erstaunlicherweise nie Frauen) bilden dann die Galionsfiguren, stellen sich als Heilsbringer gegen diese vermeintliche Gefahr (für was eigentlich?) dar. Eine Prise simplistische Parolen, die man gerne schluckt, ohne zu überlegen ("Build the wall", "Get Brexit done", etc.), dazu reichlich Rassimus - gerne auch unterschwellig - und die unverzehrbare Suppe ist angerührt. Guten Appetit.
Werter Herr Hezel. Warum sind VB und NVA so stark ? Weil diverse "Banker", " Auslaender", "Politiker", "Migranten", " Wallonen" und "andere" irgendwas unrechtes getan haben. Die haben ungewollt den Extremen geholfen. VB und NVA profitieren von den Fehlern und Schwaechen der anderen Parteien. Mehr nicht.
Womit Sie bestätigen, Herr Scholzen Eimerscheid, dass sicherlich nicht jeder fehlerfrei ist, aber vor allem scheinbar immer "die anderen" Schuld sind...
Alexander Hezel: "Die Partei selbst oder einige „starke Männer“ (erstaunlicherweise nie Frauen) bilden dann die Galionsfiguren..."
Das ist jetzt wiedermal übertrieben. Bleiben wir einfach bei den Fakten, dann diskutiert es sich besser.
Beispiele?
Liesbeth Homans (NVA): Vorsitzende des flämischen Parlamentes
Nadia Sminate (NVA): Erste weibliche Bürgermeisterin mit marokkanischem Hintergrund
Zuhal Demir (NVA): Ministerin
...
Die traditionnellen demokratischen Parteien sind einfach zu dumm eine glaubwuerdige Gegenstrategie zu entwickeln. Begnuegen sich damit, ihr eigenes Schicksal zu beweinen und zu betrauern. Sind einfach wie gelaehmt. Aehnlich wie "en marche" in Frankreich braeuchte man auch in Belgien eine grosse Buergerbewegung, die die traditionnellen Parteien ueberfluessig macht und die. Extremen in ihre Schranken weisst.
@Alexander Hezel
Sehr geehrter Herr Hezel, ihren Kommentar in Ehren aber... Ich empfinde es mehr als erstaunlich und irgendwie auch etwas befremdend, dass sie meinen, auf die an Herrn Van Compernolle gerichteten Frage antworten zu müsssen. Augenscheinlich ist es auf ihren inneren Drang zurückzuführen, hier bei allem und zu jeder Gelegenheit den Moralapostel spielen zu müssen. Ich denke, Herr Van Compernolle ist manns und alt genug, auf die gestellten Fragen zu antworten bzw. seine Sicht der Dinge darzulegen.
Herr Fink, eine Frage: Wieso wundert Sie das?
;-)))
Sie wissen doch, es gibt hier einige Kommentatoren, die sich immer wieder, jeden Tag und zu allen Themen, als Moralwächter und Universalwissende aufdrängen.
Man könnte sie "Hofnarren des BRF" nennen...
Gruss
Der braune Sumpf ist in Flandern noch lange nicht trocken gelegt. Im Gegenteil.
In Ostbelgien gibt es ihn auch noch und nicht nur im Hohen Venn.
Zugegeben Herr Schmidt, "nie" ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber es scheint mir doch offensichtlich, dass diese Frauen im Schatten der (u.a. medialen) Omnipräsenz der "politischen Schwergewichte" De Wever, Francken und Jambon stehen.
Das eigentliche Problem liegt aber im Erstarken des Rechtsextremismus (VB), was jedem freiheitlich-demokratisch Gesinnten zu denken geben sollte. Und dass es neben vernünftig argumentierten Erklärungen dieser Entwicklung auch Versuche gibt, den VB zu relativieren oder gar zu verharmlosen, ist ebenso bedenklich... Man braucht kein Moralapostel zu sein, um zu erkennen, dass die Ideologie des VB gefährlich braun gefärbt und gesellschaftszersetzend ist (Stichwort 'Feindbild heraufbeschwören').