Die Koalition sah auch schonmal geschlossener aus. Sozialisten, Grüne und auch die CD&V zeigten sich ungeduldig: Angesichts der Explosion der Verbraucherpreise brauche das Land schnellstens Maßnahmen, um die Kaufkraft zu stärken. Die beiden sozialistischen Fraktionen wurden konkreter und führten ihre Steckenpferde ins Feld: Vooruit seine Sonderabgabe auf unverhältnismäßig hohe Unternehmensgewinne, die PS ihre Reichensteuer - was beiden demonstrativen Beifall von der oppositionellen PTB einbrachte.
Premierminister Alexander De Croo reagierte ungewöhnlich giftig. "Der eine oder andere hat hier wohl seine Erste-Mai-Rede einstudiert", so der Premier. Auch angesichts dieser Kakophonie warf die rechte Opposition dem Premier ihrerseits Führungsschwäche vor. Die Regierung wolle sich zudem schon wieder hinter einem Expertengremium verstecken, statt selbst und sofort entschlossene Maßnahmen zu ergreifen. Auch das quittierte De Croo mit einer schneidenden Antwort: In einer solchen Krise reichten keine spontanen Ideen. Hier bedürfe es einer durchdachten Politik.
Energiepreise: Maßnahmen sollen verlängert werden – Diskussion über Reichensteuer
Roger Pint
[Hier bedürfe es einer durchdachten Politik.]... es wäre nur nett, wenn De Croo & Co. mal damit anfangen würden. Aber wie nicht anders zu erwarten: Nichts als heiße Luft und wenn die dann mal greifen könnte, ist sie mehr als abgekühlt. Interessant, dass die üblich "kommentierenden Verdächtigen" bei einem sozialen Thema, stummer sind als jeder Fisch.