"Die Krankenhäuser stehen unter großem Druck", sagte Premier De Croo zu Beginn der Pressekonferenz. "Wir müssen unsere Kontakte begrenzen und das so lange, wie es nötig ist." Die neuen Regeln seien dieselben für das ganze Land.
Zuhause darf man nicht mehr vier, sondern nur noch eine externe Person empfangen - diese Person ist gleichzeitig die eine Person, mit der man engeren Kontakt haben darf. Nur draußen darf man sich noch mit vier Menschen treffen, und das auf Abstand.
Eine Ausnahme gibt es allerdings für Menschen, die alleine wohnen - sie dürfen neben ihrem "engen Kontakt" noch eine zweite Person zuhause treffen. Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke unterstrich, dass die Situation für Singles besonders schwierig sei.
Nur noch Lebensmittelgeschäfte offen
Nicht existentiell wichtige Geschäfte müssen schließen. Das gilt auch für Frisör- und Kosmetikstudios. Anfang Dezember soll Zwischenbilanz gezogen werden, dann könnte es eine Anpassung geben. Ein Abholdienst für Geschäfte ist erlaubt.
Supermärkte und Lebensmittelläden bleiben geöffnet. Daher gebe es keinen Grund für Hamsterkäufe, betonte Premier De Croo. Auch KFZ-Werkstätten dürfen arbeiten, beispielsweise um Winterreifen aufzuziehen.
Die Allerheiligenferien werden auch für die Grundschulen bis zum 15. November verlängert. Grundschüler gehen danach wieder zur Schule, das gilt auch für das erste und zweite Sekundarschuljahr. Für die anderen Schüler gibt es abwechselnd eine Woche Fernunterricht und eine Woche Präsenzunterricht.
DG-Ministerpräsident Oliver Paasch erklärte in seinem Redebeitrag auf Deutsch unter anderem, wie der Unterricht ab dem 16. November laufen wird:
Keine verschärfte Ausgangssperre
Arbeiten von zuhause wird zur Pflicht, wenn es möglich ist. Betriebe dürfen nur mit Personal vor Ort weiterarbeiten, wenn sie alle Hygienemaßnahmen einhalten können.
Zusätzliche Ausgangsbeschränkungen gibt es nicht. Wer sich an die Regeln hält, darf sich außerhalb der Sperrstunde weiter frei bewegen. Die Sperrstunde bleibt wie bisher: In Brüssel, der Wallonie und auch der Deutschsprachigen Gemeinschaft gilt die Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 6 Uhr, in Flandern hingegen zwischen Mitternacht und 5 Uhr.
Beerdigungen sind auf 15 Personen beschränkt, Zusammenkünfte im Anschluss sind verboten.
Ferienparks schließen am 3. November. Die Hotels bleiben geöffnet, aber hoteleigene Restaurants müssen schließen. Sie dürfen Mahlzeiten nur noch auf dem Zimmer servieren.
Die Grenzen werden nicht geschlossen, von nicht dringenden Reisen wird aber abgeraten.
"Was wir brauchen ist: Disziplin, Durchhaltevermögen und Solidarität"
Ministerpräsident Oliver Paasch bei der Pressekonferenz
Grundschüler müssen nun erst wieder ab 16. November zur Schule
rop/sp/okr/km
Hat ja lange genug gedauert und nun kommt die "Überraschung"!
Alle haben darauf gewartet.
Jede Woche wurden wir über steigen Infektionszahlen benachrichtigt, Dankeschön dafür und dafür, dass in der Zwischenzeit nix unternommen wurde.
Natürlich will keiner sein Gesicht verlieren.
Den Preis, zahlen wir jetzt.
"Der Letzte macht das Licht aus."
Coole Nummer.
Wieso haben die deutschsprachigen Belgier NUR Anrecht auf eine Zusammenfassung der Beschlüsse?
Die Pressekonferenz ist auch live im Radio zu hören (auf BRF1 und BRF2), mit Zusammenfassung der Beschlüsse auf Deutsch.
Hoch lebe dann der Online Handel, denen freuts besonders jetzt so kurz vor Weihnachten.
Was mich beunruhigt: es ist (so) gerade November, der richtige "usselige" Winter ist noch nicht einmal da. Das wird wohl erst der Anfang sein...
Darf man überhaupt noch raus?
Denn die Reporterin der RTBF sagte nur für essentielle Sachen wie einkaufen, arbeiten oder medizinische Notfälle?
Darf mann raus um zu schrillen zb?
Sehr kluge und durchdachte Maßnahmen; man merkt, dass nicht nur Virologen für die Entscheidungen verantwortlich sind; ganz anders als beim Lockdown im Frühjahr. Sehr gut!
Hätte gerne eine Definition von "Nicht existentiell wichtige Geschäfte"!!
Danke
@Roland Pauly : Ich gehe auch gerne zum "schrillen" raus. Total chillig.
@ Michael Lehmann
Deutschland begrenzt die Anzahl der Kunden auf einen pro 10 qm .
Und es wird so wie immer sein das eher in Belgien lebende Menschen in Deutschland einkaufen und nicht umgekehrt .
@ Herr Lehmann: Also ehrlich, wie kommt man auf solche Überlegungen???
Die Infektionsrate ist in Belgien um ein Vielfaches höher, und Sie machen sich Gedanken, das Menschen aus einem anderen Land nach Belgien kommen, die Regale leer kaufen etc. ..Belgier bekommen kein Klopapier mehr weil...
Mit Verlaub ist das für mich Pech beim Denken.
@ Herr Lehmann,
ihre Rechnung basiert auf falsche Zahlen, neu ist
Maximale Anzahl = Verkaufsfläche [in m²] / 10
@Tim Plum: und warum ist das so, weil sich der Preisunterschied nicht allein durch die Unterschiede bei der MwSt. erklärt, den es ist mehr prozentual.
Wir leben in der EU, und warum müssen Produkte, die genau gleich sind im Vergleich wesentlich teurer sein.
Verdienen wir soviel mehr??? Ich glaube nicht.
Diese Notbremse eines Lock Down ist absolut notwendig und unvermeidbar !
Ohne Wenn und Aber !
Jedoch möchte ich an den gesunden Menschenverstand eines jeden unter uns appellieren :
Bitte wartet mit Euren nicht unbedingt notwendigen Einkäufen bis die lokalen Geschäfte ihre Türen wieder öffnen dürfen !
Die Internetanbieter schaffen Euch keine Arbeitsplätze ! Es sind die lokalen Geschäfte um Euch herum, die vielen von Euch einen Job geben ! Lasst bitte das Internet-Shoppen links liegen und bleibt Euren Geschäften vor Ort treu ! Sie brauchen unsere volle Unterstützung ! Nur so gibt es ein Überleben für den Einzelhandel auch nach Corona !
Passt bitte gegenseitig gut auf Euch auf und bleibt gesund und denkt positiv,
alle zusammen, gemeinsam gegen Corona !
Hier scheint noch sehr viel nationalistisches Denken verbreitet zu sein sonst könnten hier nicht so viele auf Grenzschließung plädieren.
Deutschland darf belgische COVID 19 Patienten aufnehmen aber die Grenzen möchten einige gerne geschlossen haben.
Gilt das auch wenn ihr Ehepartner/ Eltern betroffen sind?
Decro sendet versoehnliche Toene an die DG und die Nachbarnationen. Grenze wird nicht schon wieder abgeriegelt, Grenzbeamten bleiben "zu Hause".
Danke an Sie und Ihre flämischen Kollegen! Vielleicht hat Europa doch noch ne Chance.
Warum werden eigentlich seit langem nur Infektionszahlen genannt ohne das die essentielle Information der entsprechend durchgeführten Tets genannt wird? Die absoluten Infektionszahlen sind nutzlos, angatverbreitens und irreführenden (wenn nicht sogar absichtlich täuschend) solange man sie nicht ins Verhältnis zu den im gleichen Zeitraum durchgeführten Tests setzt. Das geschieht nicht und man muss sich schon fragen warum. Vertrauenschaffende Transparenz sieht anders aus!
Hallo Bin aus Deutschland momentan arbeitsbedingt in Belgien
Das Hauptproblem, das alle europäischen Staaten momentan einholt, ist eine seit Jahren vernachlässigte Gesundheitspolitik. Bei uns in D gibt es zwar aussreichend Intensivbetten aber leider nicht genügend geschultes Personal.
Alle Entscheidungen der Regierungen basieren meiner Ansicht nach häufig nicht auf Fakten/Daten, die inzwischen in ausreichender Menge vorliegen, sondern auf Bauchentscheidungen und wer macht am meisten.
Die Berichterstattung in D ist momentan auch sehr Panik lastig.
Anbei noch eine Empfehlung mit Herrn Streeck einer der Virologen, der bei uns von Anfang an in der Presse mit dabei war. Sich aber nun von der allgemeinen Panikmache etwas distanziert. Ich persönlich finde dies sehr gut. Wirtschaftsforum 2020 - Prof. Dr. med. Hendrik Streeck (kein Link)
@Frank Schulze: Erwähnen Sie doch bitte auch, dass Herr Streeck besonders in einer bestimmten Sparte der Presse vertreten ist, und sich die meisten ärztlichen Verbände und die meisten Virologen von seiner Position distanzieren.
@F. Schulze
Streeck ist einer der Virologen, der die Pandemie von Anfang an kleingeredet hat und immer nur die deutsche Situation im Blick hatte.
Das Resultat lässt sich mittlerweile aber auch in Deutschland bestaunen, obwohl die Zahlen noch 10x besser sind als im Rest von Europa.
Klar, wenn Deutschland rund doppelt so viele Intensivbetten gemessen an der Bevölkerungszahl vorweisen kann wie Belgien und andere europäische Länder, kann ich etwas optimistischer nach vorne blicken.
Auch in Deutschland ergibt sich bei weiterem exponentiellen Wachstum jedoch das Problem des fehlenden Pflegepersonals, um diese Betten auch zu betreuen.
Streeck, hat angesichts der jetzigen Lage nicht einen Alternativvorschlag, wie er den Kollaps der Gesundheitssysteme aufhalten will, denn er unterschätz leider die Folgen von exponentiellem Wachstum.
Mit freiwilligen Maßnahmen und gesundem Menschenverstand der Bevölkerung?
Wohin dies führt lässt sich in den belgischen Krankenhäusern beobachten und selbst im Corona-Freiheits-Paradies Schweden schrillen die Alarmglocken.
@Dieter Leonhard
Nur eine Bemerkung zum ex Wachstum mathematische Definition:
Für exponentielles Wachstum ist eine konstante prozentuale Zunahme
in gleichen Zeitspannen charakteristisch. (Beispiel Schachbrett verdoppelung falls bekannt)
Die Grundursache ist immer im Gesundheitssystem zu suchen. Bei uns das fehlende Personal wie wir beide angemerkt haben. Corona ist keine Eintagsfliege damit haben wir noch Jahre zu tun. Das Leben an sich ist ein fortwährendes Risiko zu sterben nicht nur an Corona.
@Klara Lehmbach
Anfangs war Herr Steeck einer der Virologen der bei uns in der Presse stand und dessen Ansichten gehört wurden. Soobald er angefangen hat eine andere Meinung zu Vertreten als erwartet wurde hat der "shitsturm" auf ihn angefangen.
Andere Prof. und Ärzte die anderer Ansicht als die Meinung der Regierung sind werden in der öffentlich rechtlichen Presse gar nicht publiziert. Anstatt gemeinsam einen Konsens zu finden wird jede Aussage die nicht in das Konzept passt todgeschwiegen.
Herr Schulze,
Die Meinung von Herrn Streeck wurde und wird von den öffentlichen Medien publiziert, da entgegen der Querdenker-Ansichten doch immer noch Meinungsfreiheit herrscht. Seine Heinsberg- Studie wurde von der Springerpresse finanziert und findet einfach keine Anerkennung als seriöse Studie. Dennoch sollten seine Ansichten diskutiert werden, da eine andere Sichtweise immer wichtig ist.
Und es gibt Ansichten, von „Fachleuten“, die gar nicht publiziert werden. Warum wohl? Denken Sie mal drüber nach!