Es sind die gewohnten Bilder nach einer Wahl: Die Limousinen der Parteipräsidenten fahren nacheinander vor dem Palast vor. Am Montag hat König Philippe schon die Vorsitzenden der stärksten Parteien aus dem Norden und dem Süden des Landes empfangen: N-VA-Chef Bart De Wever und den PS-Präsidenten Elio Di Rupo.
Zuvor war das Staatsoberhaupt auch schon mit dem scheidenden Premier Charles Michel, sowie den Präsidenten von Kammer und Senat, Siegfried Bracke und Jacques Brotchi, zusammengetroffen.
Am Dienstag empfing der König die Vorsitzenden der grünen Parteien, Meyrem Almaci (Groen) sowie Zakia Khattabi und Ecolo Jean-Marc Nollet (Ecolo). Im Anschluss war CD&V-Präsident Wouter Beke bei König Philippe.
Am Nachmittag empfängt König Philippe den DéFI-Vorsitzenden Olivier Maingain und die Open VLD-Chefin Gwendolyn Rutten. Noch ist nicht klar, ob König Philippe auch den Präsidenten des Vlaams Belang empfängt.
Die Regierungsbildung dürfte sich als sehr schwierig erweisen. Auf flämischer Seite verfügen die flämischen Nationalisten-Parteien N-VA und Vlaams Belang fast über die Hälfte der Sitze in der Kammer. Deswegen werde es wohl am Ende auf eine Koalition hinauslaufen mit den vier traditionellen Parteien auf flämischer Seite, sagte PS-Chef Elio Di Rupo in der RTBF.
Diese Koalition mit den flämischen Christdemokraten, Liberalen, Sozialisten und Grünen hätte aber keine Mehrheit auf flämischer Seite. N-VA-Chef Bart De Wever hatte bereits eindringlich vor einer solchen Konstellation gewarnt. Und mit Blick auf die Bildung einer flämischen Regierung ist seine N-VA unumgänglich.
De Wever plädiert denn auch weiter für den Konföderalismus, also ein vollständiges Umkrempeln des Staatsgefüges.
belga/vrt/rop/est