Mitglieder des Ausschusses für Raumordnung sind zu einem Ortstermin angereist. Sie sehen sich eine Brücke an, deren mittlerer Pfeiler entfernt wurde, damit im Falle eines Falles mitgeschwemmte Bäume oder Gegenstände leichter hinunter durch können. Denn es wird wieder Starkregen geben und damit auch die Gefahr von Hochwasser, sagt die Ecolo-Regionalabgeordnete Veronica Cremasco.
Die Politiker sehen ihre Aufgabe darin, aus solchen Katastrophen die Konsequenzen zu ziehen und die Bevölkerung zu schützen. Im Ortsteil Ensival wird die neue Schule so gebaut, dass Klassenräume und Haustechnik in den Obergeschossen untergebracht sind. Im Erdgeschoss befinden sich Räume wie der Speisesaal, ein Pausenhof und eine Turnhalle, die nicht dringend benötigt werden. So könne der Schulbetrieb schnell wieder aufgenommen werden, sagt Florence Rittweger, Leiterin des technischen Dienstes der Stadt Verviers.
Das neue Schulgebäude soll auch möglichst wasserdurchlässig gebaut werden, das heißt das Wasser soll bei Hochwasser ein- und austreten können und dabei so wenig Schaden wie möglich anrichten, indem man ihm ganz einfach Platz lässt.
Viele Wohnhäuser müssen noch abgerissen, neue Wohnungen gebaut werden. Darum müssten Antrags- und Genehmigungsprozeduren Rechnung tragen, sagt der Regionalabgeordnete Maxime Daye von der MR. Er plädiert für vereinfachte Verwaltungswege.
Der Malmedyer Bürgermeister Jean-Paul Bastin, der für "Les Engagés" im wallonischen Parlament sitzt, äußert Verständnis dafür, wenn aus der Not heraus in vielen Fällen wieder so aufgebaut wurde wie es vorher war - wobei aber klar sei, dass zum Beispiel Holztreppen in solchen Fällen keine gute Lösung darstellen - und Schaltkästen oder Heizkessel besser nicht im Keller untergebracht würden.
Für Katastrophenfälle könnten beschleunigte städtebauliche Verfahren eingeführt werden. Die Gemeinden wünschen sich auch Zuschüsse, um Gelände erschließen zu können, auf dem Gebäude abgerissen wurden.
Zu den Regionalabgeordneten gehörte auch die PS-Bürgermeisterin von Dolhain-Limbourg, Valérie Dejardin, deren Gemeinde bei der Flut vor vier Jahren besonders stark getroffen wurde. Zusammenarbeit heißt die Devise von Valérie Dejardin. Zusammenarbeit mit den Bürgern und zwischen den Gemeinden. Dann lasse sich aus den Erfahrungen der Katastrophe auch etwas machen, das auf die neuen Herausforderungen vorbereitet.
vedia/sp