Der Zustand der im Übrigen immer noch virtuellen Arizona-Koalition bleibt fragil. Auf der einen Seite haben die flämischen Sozialisten gleich klargemacht, dass sie nicht auf Gedeih und Verderb an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Vooruit verlangt weiter, dass auch die Besserverdiener an den Spar- und Sanierungsanstrengungen beteiligt werden. Eine Öffnung in diese Richtung sei in der neuen Note von Regierungsbildner Bart De Wever zwar zu erkennen. Nur: Sollte sich das nicht schnell bewahrheiten, "sollte jemand diese Tür wieder zuschlagen, dann war's das", warnte Vooruit-Chef Conner Rousseau.
Auf der anderen Seite des Tischs ist das Vertrauen aber auch nicht wirklich größer. "Der schnellste Weg hin zu einer Regierung, das wäre der ohne Vooruit", sagt der MR-Vorsitzende Georges-Louis Bouchez in der Zeitung Het Laatste Nieuws. Er trauert also offensichtlich noch den flämischen Liberalen Open VLD nach, die einen Moment lang als Vooruit-Ersatz im Gespräch waren. Eine solche Koalition hätte aber nur eine Mehrheit von einem Sitz.
Bouchez setzt dann aber noch einen drauf. "Ich würde sein Spargeld in jedem Fall nicht auf gleichwelche Koalitionsformel verwetten", sagt er in Het Laatste Nieuws. Vertrauen sieht wohl tatsächlich anders aus.
roger Pint