Regierungsbildner Bart De Wever hatte die eine Urlaubswoche genutzt, die sich die Partner gegeben hatten, um seine sogenannte "Supernote" zu überarbeiten. Dieses sozial-wirtschaftliche Eckpunktepapier stellt quasi das Kernstück der Koalitionsverhandlungen dar. Eine erste Fassung war von den vier anderen Arizona-Partnern als "zu unausgewogen" abgelehnt worden. Mit anderen Worten: Die anderen Parteien konnten sich in dem Text kaum wiedererkennen. Für sie war es, als läsen sie das sozial-wirtschaftliche Programm der N-VA.
Die Neufassung, die De Wever Anfang der Woche vorgelegt hat, stößt aber auch nicht auf mehr Gegenliebe. Der Regierungsbildner war am Dienstag mit den Vorsitzenden der vier anderen Arizona-Parteien zu bilateralen Gesprächen zusammengekommen. Und anscheinend empfinden CD&V, Les Engagés und Vooruit auch die neue "Supernote" immer noch als zu gelb, sprich, zu N-VA-lastig.
Vor diesem Hintergrund wurde eine für Mittwochvormittag geplante "große" Verhandlungsrunde zwischen den fünf Parteivorsitzenden bis auf Weiteres abgesagt. De Wever wird seine "Supernote" nun also erneut überarbeiten müssen.
Roger Pint