22:42 Uhr: Die SP hat das erklärte Wahlziel, die vier Sitze zu halten, verpasst. "Die Arbeit der Mehrheit wurde aber eigentlich bestätigt", sagt Spitzenkandidat Antonios Antoniadis. Dass Wahlsieger Paasch jetzt erst mit der CSP sprechen will, findet Antoniadis logisch. "Trotz der Verluste bleibt die CSP zweitstärkste Fraktion. Wir stehen aber für Verhandlungen zur Verfügung."
SP gibt einen Sitz ab - "aber die Politik der Regierung ist bestätigt worden"
22:20 Uhr: Vivant gehört neben ProDG zu den Wahlsiegern, denn die Partei hat einen Sitz hinzugewonnen. "Wir werden jetzt zu viert sein, wir sind drittstärkste Kraft und ich habe das zweitbeste Vorzugstimmen-Ergebnis in der Deutschsprachigen Gemeinschaft", sagt Spitzenkandidat Michael Balter im BRF-Studio. "Das alles freut uns sehr. Man kann doch sagen, dass die Arbeit von Vivant in den letzten fünf Jahren bestätigt wurde."
21:40 Uhr: "Wir haben den Trend umgekehrt und sind auf die Gewinnerstraße zurückgekehrt", sagt PFF-Spitzenkandidat Gregor Freches im BRF-Studio. Auch wenn es nur 0,7 Prozent Zuwachs sind - "ein Plus ist ein Plus." Freches möchte die Arbeit in der Regierung fortsetzen.
PFF bleibt bei drei Sitzen: "Unsere Politik ist bestätigt worden"
21:22 Uhr: Die ostbelgischen Grünen müssen einen Verlust von 3,4 Prozent der Stimmen verkraften. "Wie Sie sich vorstellen können, sind wir sehr enttäuscht von dem Wahlergebnis", sagt Ecolo-Spitzenkandidatin Fabienne Colling. "Bei einem Sitzverlust kommt eine Regierungsbeteiligung für uns nicht in Frage. Das ist nicht da Signal, das wir senden möchten. Wir waren auch vor dem Wahlkampf bereit, in die Opposition zu gehen und eine klare, laute und sichtbare Oppositionsarbeit zu leisten."
Enttäuschung bei Ecolo: Nur noch zwei Sitze im PDG - bereit für eine "laute Oppositionsarbeit"
21:20 Uhr: Die vollständigen Ergebnisse für die DG sind da. Das Innenministerium hat die Sitzverteilung noch nicht mitgeteilt, aber nach BRF-Berechnung bekommt ProDG zwei Sitze im Parlament der DG hinzu. Auch Vivant gewinnt einen Sitz. CSP, SP und Ecolo verlieren einen Sitz, bei der PFF ändert sich nichts.
21:15 Uhr: Die CSP hat bei der Wahl zum Parlament der DG mehr als drei Prozent verloren. "Damit können wir nicht zufrieden sein. Nichtsdestotrotz bleiben wir zweitstärkste Partei", sagt CSP-Spitzenkandidat Jérôme Franssen. "Wir werden jetzt analysieren müssen, warum wir verloren haben." Franssen bestätigt, dass am Sonntagabend ein Gespräch mit Oliver Paasch (ProDG) geplant ist.
Jérôme Franssen (CSP): "Ein lachendes und ein weinendes Auge"
20:48 Uhr: Wegen eines technischen Defekts auf dem Gebiet Eupen muss eine Urne neu ausgezählt - also neu eingelesen - werden. Das soll noch etwa eine Stunde dauern.
20:30 Uhr: ProDG-Ministerpräsident Oliver Paasch ist zu Gast im BRF-Wahlstudio. "Ich bin sehr glücklich und sehr dankbar. Mit diesem Ergebnis hat keiner gerechnet, das hat sich wohl niemand in seinen kühnsten Träumen ausgemalt." Wie die Regierung aussehen wird, will Paasch noch nicht sagen, aber "die Telefondrähte sind heiß gelaufen." Er will, wie angekündigt, mit SP, PFF, CSP und Ecolo sprechen. Für Sonntagabend ist ein erstes Gespräch mit der CSP geplant, "weil die CSP die zweitstärkste Kraft im Parlament ist."
Deutlicher Wahlsieger: ProDG gewinnt zwei Sitze im PDG hinzu
19:53 Uhr: Bei der ProDG-Wahlparty beim FC Eupen ist der Jubel groß. "Wir sind überglücklich. Wir freuen uns riesig über das Ergebnis", sagt die Co-Vorsitzende Liesa Scholzen mit Tränen in den Augen. "Das ist jetzt das Sahnehäubchen."
"Ich bin überwältigt", sagt Ewald Gangolf, der auf Listenplatz drei stand. "Mir fehlen die Worte. Danke an das ganze Team!" Wie jetzt die nächste Koalition aussehen könnte, dazu wollen sich beide noch nicht äußern. "Dazu ist es noch zu früh. Wir warten jetzt mal auf die vollständigen Ergebnisse", so Scholzen.
19:27 Uhr: Der Kanton St. Vith ist vollständig ausgezählt:
19:21 Uhr: Bei der SP-Wahlparty im Eupener Schachclub ist die Stimmung gedämpft. Parteipräsidentin Linda Zwartbol will aber abwarten, bis die endgültigen Ergebnisse feststehen.
19:19 Uhr: 52 von 57 Wahlbüros in der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind ausgezählt. Alle Ergebnisse pro Kanton oder Gemeinde findet ihr hier:
19:10 Uhr: PFF-Spitzenkandidat Gregor Freches freut sich, "wieder auf der Siegerstraße zu sein". Die PFF legt leicht zu und kann nach derzeitigem Stand die drei Sitze im Parlament der DG halten.
19:07 Uhr: Die Sitzverteilung in der DG hat sich verschoben: Bei 50 von 57 ausgezahlten Wahlbüros würde ProDG zwei Sitze hinzugewinnen, Vivant einen Sitz. Einen Sitz abgeben würden die SP, CSP und Ecolo.
19:05 Uhr: Aktueller Stand in Flandern: Bei der Kammer-Wahl bleibt die N-VA vorläufig größte Partei mit rund 24 Prozent der Stimmen. Danach folgt der Vlaams Belang mit 19 Prozent. Fast gleichauf liegen Vooruit und die CD&V. An fünfter Stelle folgt die PTB. Open VLD und Groen müssen herbe Verluste hinnehmen.
18:54 Uhr: Auch bei der CSP gibt es enttäuschte Gesichter. Bei 80 Prozent der ausgezählten Stimmen würden auch die Christlich-Sozialen einen Sitz im PDG abgeben.
18:43 Uhr: Bei Ecolo ist die Enttäuschung groß, nach vorläufigem Stand müssen die ostbelgischen Grünen einen Sitz abgeben.
18:30 Uhr: Bei ProDG gibt es Jubel, als die ersten Teilergebnisse da sind: ProDG legt zu. "Es ist zwar noch nicht alles ausgezählt, aber die Tendenz ist doch da", freut sich Liesa Scholzen. Bei 40 von 57 ausgezählten Wahlbüros bekommt ProDG zwei Sitze hinzu.
"ProDG kann man jetzt schon Wahlsieger nennen." BRF-Experte Olivier Krickel
18:24 Uhr: Die ersten Teilergebnisse aus der DG sind da:
18:21 Uhr: "Wir würden gerne unsere sechs Sitze halten. Ich bin leicht optimistisch", sagt Liesa Scholzen von ProDG bei der Wahlparty der Partei. "Der Wahlkapf war sehr fair und diplomatisch, auch wenn teilweise hitzig diskutiert wurde."
18:06 Uhr: In Flandern gibt es erste provisorische Ergebnisse. Sie fallen zwar teilweise unterschiedlich aus, allerdings zeichnet sich der erwartete Trend ab, dass der rechtsextreme Vlaams Belang deutlich zulegt. Nach den ersten vorläufigen Resultaten müssen sich vor allem Open VLD und Groen auf deutliche Stimmenverluste einstellen.
17:53 Uhr: Auch bei der SP, die ihre Wahlparty beim Schachclub Eupen feiert, heißt es Warten auf die Ergebnisse. Parteipräsidentin Linda Zwartbol, die als Ersatzkandidatin auf der Kammerliste der SP-PS steht, hat in Lommersweiler gewählt. Auf die Frage, wie ihre Partei mit den Hausdurchsuchungen im Ministerium umgeht, sagt Zwartbol: "Wir müssen die Justiz ihre Arbeit machen lassen, ohne Mutmaßungen zu machen."
17:45 Uhr: Vivant feiert im Pub in Bütgenbach. Auch dort ist die Stimmung gut, Vivant hofft auf einen Zugewinn und möchte in die Mehrheit. "Alles unter vier Sitzen wäre eine Enttäuschung", sagt Michael Balter.
17:40 Uhr: Wegen der Verzögerung in Woluwé-Saint-Lambert hat das Innenministerium beschlossen, bis 18 Uhr keine Ergebnisse zu veröffentlichen.
17:22 Uhr: Die Parteizentralen der Parteien füllen sich langsam mit Kandidaten und Unterstützern.
17:17 Uhr: In der Ecolo-Wahlzentrale ist die Stimmung gut. "Es geht sehr familiär zu, wie immer bei Ecolo. Wir schauen den Ergebnissen mit Spannung entgegen. Der Wahlkampf war eine gigantische Teamleistung", so Fabienne Colling im BRF-Interview.
17:09 Uhr: Die PFF feiert ihre Wahlparty im Camping Hertogenwald in Eupen. "Unser Ziel ist es, den vierten Sitz zurückzugewinnen. Und ich denke, wir können zuversichtlich sein", sagt Evelyn Jadin im BRF-Interview.
17:02 Uhr: In Brüssel könnte laut ersten Umfragen die liberale MR stärkste Kraft werden. In der Wallonie wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen PS und MR erwartet. Laut Umfragen könnte die PS die Mehrheit verlieren. Resultate aus Brüssel und der Wallonie liegen noch nicht vor.
16:55 Uhr: Erster Studiogast beim BRF ist Parlamentspräsident Charles Servaty, der den Wahltag als "Fest der Demokratie" bezeichnet. 159 Kandidaten haben sich im PDG zur Wahl gestellt. Servaty dankt ihren für ihren Einsatz zum Wohle der Demokratie. Er ist SP-Listendrücker bei der PDG-Wahl und Spitzenkandidat für die Europawahl. Servaty hat sich bei Europawahl aufstellen lassen, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen und "seine Knochen hinzuhalten", wie er sagt.
16:47 Uhr: Kronprinzessin Elisabeth hat in Laeken gewählt - zum ersten Mal, denn Elisabeth ist 22 Jahre alt. Auch ihre Geschwister, die Prinzen Gabriel (20) und Emmanuel (18) und Prinzessin Eléonore (16) haben zum ersten Mal gewählt.
16:35 Uhr: In der Wallonie ist es spannend - laut Umfragen könnte die PS die Mehrheit verlieren.
16:31 Uhr: In einigen Brüsseler Gemeinden gibt es Verzögerungen, unter anderem in der Brüsseler Gemeinde Woluwé-Saint-Lambert. Wegen Computerproblemen und langen Warteschlangen soll das Wahlbüro noch bis 18 Uhr geöffnet bleiben, hat der Bürgermeister der Gemeinde beschlossen. Die Menschen in der Warteschlange bekamen Wasser.
16:15 Uhr: Auch in Kettenis hat es morgens technische Probleme gegeben in einem der Wahlbüros. Auch dort wurde ein Techniker gerufen. Nach etwa 40 Minuten waren die Probleme gelöst. In Sachen Wahlhelfer gab es in Kettenis keine Probleme. "Es waren sogar mehr da, als wir eigentlich brauchen", sagte Wahlbüroleiterin Nathalie Fonsny dem BRF.
16:04 Uhr: Die Wahlsendung im BRF läuft. Jetzt anschauen ...
16:00 Uhr: Die Wahlen sind beendet, die Wahllokale mit elektronischer Stimmabgabe haben geschlossen. Wer in der Schlange steht, darf aber noch wählen.
15:55 Uhr: Aus Flandern werden erste provisorische Ergebnisse gemeldet. Die limburgische Gemeinde Herstappe im Wahlkanton Tongeren war die erste Gemeinde, in der alle Stimmen ausgezählt waren. Dort leben 75 Menschen. In der kleinen Gemeinde ist die Open VLD stärkste Kraft geworden, gefolgt von CD&V und Vlaams Belang.
In der Gemeinde Heist-op-den-Berg in der Provinz Antwerpen hat der VRT zufolge die N-VA die meisten Stimmen geholt und kam auf knapp 27 Prozent der Stimmen. Der Vlaams Belang legt dort auf 26 Prozent zu. Großer Verlierer sind dort die liberale Open VLD mit 5,9 Prozent und Groen mit 4,3 Prozent. Das sind allerdings nur erste Teilergebnisse.
15:30 Uhr: Die Spannung steigt. In einer halben Stunde schließen auch die Wahllokale mit elektronischer Stimmabgabe.
15:07 Uhr: Viele prominente Politiker haben die Stimmabgabe für ein letztes Statement in diesem Wahlkampf genutzt. Der scheidende Premierminister De Croo stieß mit einem Bier auf den Abschluss des Wahlkampfes an.
Politprominenz geht wählen: De Croo trinkt auf das Ende des Wahlkampfes
15:03 Uhr: Der Wahlsonntag geht allmählich auf die Zielgerade. Die Wahllokale mit elektronischer Stimmabgabe sind noch etwa eine Stunde geöffnet. Dann ist das Votum der Wähler gelaufen.
14:55 Uhr: Einen Fall mutwilliger Störung hat es in einem Wahlbüro in Antwerpen gegeben. Dort zog ein Mann offenbar absichtlich das Kabel eines Wahlcomputers. Danach mussten alle Computer dort neu hochgefahren werden.
14:31 Uhr: Der flämische Rundfunk berichtet, in Einzelfällen konnten 16- und 17-jährige Wähler auch für die Kammer und das flämische Regionalparlament abstimmen. Diese Altersgruppe ist aber ausschließlich für die Europawahl wahlberechtigt. Das Innenministerium hat das laut VRT nicht bestätigt. Ein Ministeriumssprecher schloss einen Systemfehler aus. In Einzelfällen könnten aber menschliche Fehler zu der falschen Wahlaufforderung geführt haben. Überprüfen lässt sich das nicht, da das gegen den Grundsatz der geheimen Wahl verstoßen würde.
14:00 Uhr: In diesen Minuten schließen die Wahlbüros, in denen noch auf Papier gewählt wird.
10:01 Uhr: In einigen Wahlbüros ist Geduld gefragt. Im Wahlbüro 3 in St. Vith etwa betrug die Wartezeit zeitweise bis zu anderthalb Stunden. Auch in Kettenis bildeten sich lange Warteschlangen, ebenso im Wahlbüro am Stockberger Weg in Eupen, im Eupen Plaza und im Bergscheider Hof in Raeren.
09:48 Uhr: In verschiedenen Gemeinden startete der Superwahlsonntag mit einer Panne. In einigen Wahlbüros ließen sich die Computer der Vorsitzenden nicht starten. Außerdem funktionierten 200 von insgesamt 25.000 Wahlcomputern nicht. Das teilte das Innenministerium mit. Die betroffenen Wahlbüros konnten nicht pünktlich um 8:00 Uhr öffnen.
Von den Pannen betroffen waren auch Burg-Reuland und Grüfflingen. Es musste erst ein Techniker aus Lüttich gerufen werden. Inzwischen ist die Wahl auch dort gestartet.
Laut Innenministerium halten sich während der Wahlen etwa 400 Techniker bereit, um bei Problemen einzugreifen.
Superwahlsonntag
Wo elektronisch gewählt wird, wie in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, sind die Wahllokale bis 16 Uhr geöffnet. Das trifft auch auf die Wahllokale in Brüssel und in der Hälfte der flämischen Gemeinden zu. In der Wallonie und den übrigen flämischen Gemeinden wird noch mit Stift und Wahlzettel abgestimmt, dort haben die Wahllokale bereits um 14:00 Uhr geschlossen. Belgier, die im Ausland leben, haben per Briefwahl ihre Stimme abgegeben.
Am Sonntag finden in Belgien Wahlen auf allen Landesebenen statt: Gewählt werden die Abgeordneten der Kammer sowie der Regionalparlamente von Flandern, der Wallonie und Brüssel. Die Wähler in der DG sind zudem aufgerufen, ein neues Gemeinschaftsparlament zu wählen.
Außerdem wählen die Belgier am Sonntag auch ihre 22 Vertreter für das Europaparlament. Bei den Wahlen zum Europaparlament dürfen zum ersten Mal auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. An der EU-Wahl dürfen auch Ausländer aus anderen EU-Staaten, die ihren Wohnsitz in Belgien haben, teilnehmen.
Wahlsondersendung im BRF
Ab 16 Uhr bietet der BRF eine Wahlsondersendung - live auf allen Kanälen: mit Ergebnissen, Reaktionen, Hintergründen und Einschätzungen.
Das Wahlstudio befindet sich im BRF-Funkhaus in Eupen. Die BRF-Reporter melden sich live aus den Parteizentralen mit ersten Reaktionen und Stellungnahmen. Im Studio werden die Spitzenkandidaten begrüßt, Zahlen und Analysen geliefert.
Die Sendung ist im Livestream hier auf brf.be und im BRF Fernsehen zu sehen, zu hören auch auf BRF1 und BRF2.
belga/vrt/km/sh