Die Vorsitzenden von sieben Parteien sind Sonntagabend in Brüssel der Einladung der Informatoren Didier Reynders und Johan Vande Lanotte gefolgt, um sich an einem runden Tisch über die jeweiligen Vorstellungen zur Bildung einer Föderalregierung auszutauschen. Über den Verlauf des knapp dreistündigen Treffens äußerte sich danach niemand.
Auffällig war, dass die frankophonen Grünen von Ecolo dem Treffen fernblieben. Die Informatoren werden am Montag dem König über die Gesprächsrunde berichten.
Ecolo begründete kurz nach Beginn des Treffens per Pressemitteilung die Nicht-Teilnahme. Man habe immer gesagt, so die frankophonen Grünen, dass man keine Gemeinsamkeiten mit der N-VA sehe.
Sich mit Vertretern der N-VA an einen Tisch zu setzen, um über eine mögliche Föderalregierung zu reden, habe deshalb keinen Sinn. Die flämische Schwesterpartei Groen nahm hingegen sehr wohl an dem Treffen teil.
Für Spannung hatte das Treffen im Vorfeld gesorgt, weil es dabei zu einem ersten direkten Austausch zwischen den beiden größten Parteien des Landes, PS und N-VA, kommen sollte. Beide Parteien lehnen es ja bislang mehr oder weniger deutlich ab, miteinander über die Bildung einer gemeinsamen Regierung zu sprechen.
Sonntagabend rückten sowohl PS, als auch N-VA dann aber tatsächlich mit ihren Schwergewichten an. Für die PS waren Parteichef Elio Di Rupo und Paul Magnette in Brüssel, für die N-VA Parteiboss Bart De Wever begleitet von Jan Jambon und Theo Francken.
Außer N-VA, PS und Groen nahmen auch OpenVLD, CD&V, SP.A und MR an dem Treffen teil. Bis auf die CD&V wurden dabei alle Parteichefs von zumeist einem weiteren Spitzenpolitiker der jeweiligen Partei begleitet.
Kay Wagner