Jessika Soors aus Vilvoorde gehört zu den 150 gewählten Abgeordneten, die Donnerstag ihren Schwur in der belgischen Abgeordnetenkammer leisten sollen. Ob alle 150 das auch tun werden, ist allerdings nicht gesichert.
Die Co-Vorsitzende von Ecolo Zakia Khattabi zum Beispiel hat angekündigt, wegen der Polemik um Dries van Langenhove der konstituierenden Sitzung fernzubleiben. Jessika Soors hat dafür Verständnis.
"Beim Kampf gegen den Extremismus stehen wir fest an der Seite von Ecolo. Ich persönlich werde aber auf jeden Fall meinen Schwur leisten. Ein chaotischer Verlauf der Sitzung wäre das größte Geschenk an die Extremisten."
In ihrem Wahlbereich in Flämisch-Brabant standen mit Theo Francken, Maggi De Block, Koen Geens und eben auch Dries van Langenhove eine ganze Reihe von Politikern zur Wahl, deren Kerngebiet Migration- und Sicherheitspolitik sind. In ihrer Kampagne setzte dann auch die Grüne ganz bewusst auf diese Themenkomplexe.
"Ich glaube, dass das für uns Grüne auch eine Gelegenheit war zu zeigen, dass wir auch bei diesen Themen Antworten haben. Jetzt möchte ich vor allem endlich mit der parlamentarischen Arbeit beginnen. Ich bin überzeugt davon, dass wir auf diese Weise aufzeigen können, dass es auch in Flandern Alternativen zur N-VA und dem Vlaams Belang gibt."
Besonders die N-VA greift Soors scharf an und wirft den Nationalisten vor, durch ihren harten Diskurs in Einwanderungsfragen dem Vlaams Belang die Tür geöffnet zu haben.
Sie erinnert an Aussagen von Theo Francken als Staatssekretär oder Jan Jambon als Innenminister über Migrationswellen und tanzende Muslime nach Terroranschlägen. "Wenn man bei diesen Aussagen das Wort ‚Migranten‘ durch ‚Juden‘ oder ‚Homosexuelle‘ ersetzt, dann wären sie strafrechtlich verfolgt worden. Aber über Migranten darf man anscheinend so reden."
Auch, dass N-VA-Chef Bart de Wever seit den Wahlen in Flandern recht offen auf den Vlaams Belang zugeht, sieht die Grüne höchst kritisch. "Es ist wichtig, zu versuchen die Leute zu verstehen, die für den Vlaams Belang gestimmt haben. Aber mit den Rechten zusammenzuarbeiten geht zu weit. Für Groen und Ecolo ist die Sache klar: Es gibt den Cordon Sanitaire, die Bannmeile um die Rechtsextremen, aus gutem Grund und er wird auch weiterhin bestehen."
Mit 25 Sitzen in der Kammer ist die N-VA auch auf nationaler Ebene stärkste Kraft. An zweiter Stelle kommt mit 18 Sitzen der Vlaams Belang. Soors relativiert dennoch. "Ja, der Belang ist stark. Aber Groen und Ecolo zusammen haben mit 21 Abgeordneten mehr Gewicht. Und auch Flandern ist mehr als die extreme Rechte."
Peter Eßer
Stimmt, Vlaanderen ist sehrviel mehr als N-VA & Vlaams Belang ! Vlaanderen sind wir die Einwohner, wenn auch sehrviele von uns mit ihrer Stimme dem
Rechtsradikalismus aus PROTEST Vorschub geleistet haben. LEIDER, aber wir werden auch den Preis dafuer bezahlen muessen. Es wird uns teuer zu stehen kommen, diese Protestwahl, aber ich habe Hoffnung, denn aus Erfahrung lernt man. Wir werden alle haendevoll zu tun haben um die Einheit von unserem gemeinsamen Belgien in sozialer Demokratie zu erhalten.
Der Konfoerderalismus und die Idee "Republik Vlaanderen" mit ihrer Neo-National(sozi)Gedankengut, muss verhindert werden. Kein Zurueck in ein
Neo 1933 ! Vlaanderen ist mehr als V-VA & V.B. , Vlaanderen sind wir ALLE in diesen schoenen uns gemeinsamen Belgien. Wehret den Anfaengen von Untergang Belgiens, jetzt ist es Zeit dafuer !!