"Eden Hazard verabschiedet sich von den Roten Teufeln", meldet De Morgen auf Seite eins. "Ruhmloser Abschied eines Ausnahmespielers", titelt L'Avenir. "Nur ein Wort: Danke!", heißt es im Aufmacher von La Dernière Heure.
Der Kapitän von Belgiens Fußballnationalmannschaft, Eden Hazard, gab gestern seinen Rücktritt bekannt. L'Avenir kommentiert: Als Auswechselspieler, der sieben Minuten vor dem Ende des Spiels gegen Kroatien auf den Platz kam, hat Eden Hazard also seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet. Gerne hätten wir ihn noch einmal etwas länger gesehen, wenn möglich sogar bei der Europameisterschaft 2024. Hazard verkörperte die Freude am Fußball. Der Spaß am Spiel war immer sein Kompass. Es ist traurig zu sehen, dass ein so talentierter Spieler schon so früh, mit noch nicht einmal 32 Jahren, seine Karriere bei den Roten Teufeln beendet, bedauert L'Avenir.
Unser Eden
Das findet auch Het Laatste Nieuws und schreibt: Natürlich kommt dieser Abschied zu früh. Eden muss erst noch 32 Jahre alt werden. Und wer weiß, welches Niveau er nochmal erreichen wird, wenn er endlich Real Madrid verlässt. Aber da er nun mal seine Wahl getroffen hat, bleibt uns nichts anderes übrig, als zu sagen: "Vielen Dank!" Es war ein Genuss, Dir zuzuschauen. Es hat Spaß gemacht, Dir zuzuhören. Du hast die ganze Nation bestens unterhalten. Du warst ein vorbildlicher Kapitän, ein würdiger Träger der Nummer 10. Du warst "Hazardinho" in Russland, aber für uns wirst Du ewig Eden bleiben. Unser Eden, trauert Het Laatste Nieuws.
Der föderale Justizminister Vincent Van Quickenborne steht wieder unter Polizeischutz. Dazu meint Het Nieuwsblad: Es ist das zweite Mal innerhalb von wenigen Monaten, dass Van Quickenborne bedroht wird. Er ist nicht der einzige Politiker, der wegen seiner Maßnahmen gegen die Drogenmafia unter Polizeischutz steht. Auch Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever bekommt so einen Schutz. Die Frage ist, was die Drogenmafia mit ihren Drohgebärden erreichen will. Klar ist, dass die Politik dadurch dem Kampf gegen die Drogenmafia mehr Aufmerksamkeit widmen wird. Was dann allerdings wieder die Frage aufwirft, ob dadurch die Gewalt abnimmt oder, wie zum Beispiel in den Niederlanden, weiter zunimmt, sorgt sich Het Nieuwsblad.
Es ist mal wieder haarsträubend!
Le Soir berichtet über verschwenderischen Umgang mit Steuergeldern im Wallonischen Parlament. In ihrem Leitartikel schreibt die Zeitung: Flugzeugtickets in der Business Class für 4.200 Euro, obwohl man sie auch für 850 Euro hätte kaufen können. Teure Restaurantbesuche. 500 Euro pro Nacht in Luxushotels. Vier Tage Dienstreise für ein Arbeitstreffen von wenigen Stunden. Es ist mal wieder haarsträubend, was sich die politische Klasse hier wieder geleistet hat. Vor allem der Greffier des Parlaments, gegen den ja auch wegen Nötigung am Arbeitsplatz ermittelt wird, hat sich zu diesen Ausschweifungen hinreißen lassen. Und mal wieder haben die Aufsichtsmechanismen nicht funktioniert. Das muss sich unbedingt ändern. Denn ansonsten wird die Abscheu der Wähler gegenüber der Politik immer größer, warnt Le Soir.
De Standaard schreibt zur Verhaftung von Reichsbürgern in Deutschland: Die Härte, mit der gegen die Gruppe der Reichsbürger vorgegangen wurde, ist aus deutscher Sicht verständlich. Das hat mit Deutschlands Geschichte und der Nazi-Zeit zu tun. Tatsächlich dürfte jedoch die Gefahr für die Demokratie gering gewesen sein. Bemerkenswert jedoch ist, dass Gewalt immer mehr eine Option wird in der europäischen Politik. Und das, auch ohne dass Russland seine Finger mit im Spiel hat, bemerkt De Standaard.
Von China nach Flandern
De Tijd schaut nach China und notiert: Das Ende der Null-Covid-Politik bedeutet gleichzeitig, dass auch die chinesische Wirtschaft wieder in Schwung kommen wird. Auf der einen Seite ist das natürlich eine gute Nachricht für die Welt. Auf der anderen Seite ist mit zwei negativen Folgen zu rechnen: Erstens könnte, wenn in China Covid mal wieder zum Problem wird, ganz schnell auch wieder die ganze Welt darunter leiden. Zweitens werden die Energiepreise wieder steigen, wenn die chinesische Wirtschaft wieder hochgefahren wird, analysiert De Tijd.
Gazet van Antwerpen ist davon überzeugt: Der Glanz der chinesischen Wirtschaft und ihrer Produkte hat nachgelassen. In den vergangenen Monaten haben viele Unternehmen gelernt, auch ohne China klarzukommen. Einige flämische Unternehmen haben dabei die Erfahrung gemacht, dass sie besser und sogar preiswerter in Europa produzieren können. Was auch damit zu tun hat, dass die Transportkosten von Asien nach Europa gestiegen sind und sich die Löhne in China verdoppelt haben. Flandern sollte daraus Profit schlagen. Man müsste eine Strategie entwickeln, um die Produktion von China wieder nach Flandern zu bringen. Viele geringqualifizierte Langzeitarbeitslose könnten dadurch Jobs bekommen, was wiederum den Sozialsystemen guttun würde, träumt Gazet van Antwerpen.
Kay Wagner