3 Kommentare

  1. Lieber Herr Pint,

    bezüglich Ihrer Meinung, viele Experten würden es mit Kassandra-Rufen übertreiben, muss ich leider widersprechen.
    Da die Motivation zur Veränderung fachlich gesehen stark von der persönlichen Verhaltensstruktur des Individuums abhängt, ist es richtig, bei Entscheidungen die jeweils schwierigste Gruppe als Maßstab für Massnahmen zur Verhaltensänderungen zu wählen. Nach der Typologie von Riemann-Thomann sind das speziell die "Nähemenschen" (stark emotional, sehr kommunikativ und offenherzig, braucht zum Wohlfühlen ein Menschenumfeld...). Da sie weniger faktenorientiert sind, und je nach Nähebedürfnis reagieren sie auch nicht rational, sondern meist nur emotional. Deshalb hilft dort keine Aufklärung an sich, sondern nur das negative Erleben bei sich selbst oder im Umfeld. Der Nähemensch redet es sich eher schön, und sucht sich die Meinung aus, die ihn am wenigsten in seinem Sozialumfeld behindert. Ohne Angst vor Schlimmerem wird er sich an keine Maßnahmen halten, die seinem Typ widersprechen, also kein richtigen Abstand halten, nicht dauerhaft Maske tragen.

  2. 66 Prozent Wirksamkeit; - ein Wert, der noch unter jenem des Vakzins von AstraZeneca liegt.
    Zum Vergleich: Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna haben bekanntlich beide eine Wirksamkeit von über 90 Prozent und sind beide gegen die sich ausbreitende britische Mutante wirksam.
    Kann man mit so einem schwachen Impfstoff die Pandemie wirkungsvoll bekämpfen oder begünstigen sie nicht sogar aufgrund einer zu schwachen Immunabtwort die Bildung weiterer Mutanten?
    Darüber hinaus stelle ich mir die Frage, ob Bürger/-innen nicht die Möglichkeit haben sollten, zwischen verschiedenen verfügbaren Vakzinen wählen zu können. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich jemand freiwillig mit einem Präparat impfen lässt, das eine Wirksamkeit von nur 66 Prozent hat, wenn gleichzeitig solche mit einer über 90-prozentigen auf dem Markt sind.
    Am Preis kann es auch nicht liegen, denn wirklich günstig ist nur das Vakzin von AstraZeneca; jenes von Janssen liegt etwa in derselben Preisklasse wie die von Biontech/Pfizer und Moderna.

  3. In der belgischen Verfassung steht an vielen Stellen geschrieben, dass gewisse Sachverhalte nur durch Gesetze geregelt werden können. Soweit ich weiß, sind viele coronabedingte Einschränkungen nur per Erlass geregelt. Mich würde nur brennend interessieren, ob diese Freiheitseinschränkungen auf einer soliden juristischen Basis stehen. Es würde mich nicht wundern, wenn alles auf einer wackeligen Basis steht. Also eine "Histoire Belge" ist.

    Vor einigen Wochen wurde ein Brüsseler, der wegen fehlender Maske bestraft wurde, freigesprochen, da besagte Regelung nicht per Gesetz geregelt war.

    Es geht ja nicht nur um juristische Aspekte sondern um die Glaubwürdigkeit eines Staatswesens. Wenn man anderen Ländern, wie Russland, Polen, Ungarn etc, mangelnde Rechtsstaatlichkeit vorwirft, muss selbst alles in Ordnung haben.