Der Grundsatz der Daten-Minimierung werde eingehalten, sagte Reynders am Dienstag vor den Abgeordneten im Europaparlament. Tatsächlich enthalte das Zertifikat weniger persönliche Informationen als das gelbe Impfbuch der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Es soll nicht nur Impfungen, sondern auch die Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden. Grundsätzlich soll es den EU-Staaten überlassen bleiben, welche Vorteile - etwa freie Einreise ohne Quarantäne - sie gewähren. Das Zertifikat soll sowohl digital als auch in Papierform erhältlich sein.
Das Europaparlament und die EU-Staaten verhandeln derzeit darüber. Anfang Juni solle eine Pilotphase starten, sagte der Justizkommissar. Ende Juni sei dann der Start des gesamten Systems geplant. Reynders betonte, dass man sich an internationale Standards halten müsse. Man sei bereits mit anderen Organisationen wie der WHO in Kontakt.
Das Zertifikat solle nicht mehr benutzt werden, sobald die WHO die Pandemie für beendet erklärt habe, sagte Reynders. Für den Fall neuer Pandemien solle das Instrument jedoch im "Werkzeugkasten" gelassen werden.
dpa/km