Andy Houscheid und Didier Maréchal auf der Backstage-Bühne des Vibrations-Festivals in Malmedy - ihr gemeinsamer Auftritt in deutscher und französischer Sprache ist symbolisch: Das frankophone Malmedy feiert an diesem Abend 50 Jahre Autonomie der DG.
Der aus Neundorf stammende Musiker Andy Houscheid ist einer von vier Künstlern, die bei den Vibrations auftreten. "Ich bin auf jeden Fall Fan davon, die Grenzen zu überschreiten, und Fan vom Kulturaustausch wie beim letzten Album mit den Streichern. Wenn man ein politisches Engagement begleiten kann, bin ich dabei."
Mit dabei sind auch DMI, Scars on Louise und Jennifer Palm. Für Veranstalter Jean Steffens kommen aus der DG vielversprechende Talente. "Es ist toll, wie die Musiker sowohl in Deutschland und Luxemburg, als auch auf französischsprachigen Bühnen auftreten und das erfolgreich."
Auch persönlich ist es für Jean Steffens ein besonderer Moment, das 50-jährige Jubiläum der DG-Autonomie mit zu feiern. Seine Großmutter stammte aus Born. Sein Vater habe Deutsch, Französisch und Wallonisch gesprochen und sich trotz seiner vielen Reisen durch die ganze Welt immer mit seiner deutschsprachigen Heimat und den Ostkantonen verbunden gefühlt, sagt er.
Zu den Gratulanten bei den Vibrations gehörte auch Malmedys Bürgermeister Jean-Paul Bastin. Die Verbundenheit seiner Stadt mit der DG formulierte er zur Feier des Tages auf Deutsch. "Für uns ist das wichtig. Wir haben eine gemeinsame Geschichte. Wir sind Nachbarn, aber wir gehören auch zusammen: Vor drei Jahren haben wir zusammen gefeiert, dass wir vor 100 Jahren belgisch geworden sind. Heute kommen wir zum 50. wieder zusammen."
Für die DG gehörten die Partnerschaften und Kooperationen sowohl im In- als auch im Ausland zur DNA, sagte Ministerpräsident Oliver Paasch in seiner Ansprache als Ehrengast der Vibrations. "Besonders wichtig sind natürlich die Freundschaften zu unseren direkten Nachbarn: Malmedy und auch die Nachbargemeinden."
"Wir haben die Francofolies, Trakasspa und auch Vibrations genutzt, um das nochmal zum Ausdruck zu bringen, wie wichtig uns die sprachgrenzüberschreitenden Freundschaften sind. Belgien ist ein reiches Land - reich an Sprachen, reich an Kulturen. Wir dürfen die Sprachengrenzen nicht als Hindernis begreifen, sondern als Zeichnen der kulturellen Vielfalt und Möglichkeit der Kooperation."
Michaela Brück