Fahrer aus Flandern, Brüssel und der Wallonie – und ein Team aus Gemmenich: Der LMP2-Prototyp mit der Nummer 43 im Starterfeld für Le Mans (Kategorie Pro-Am) ist eine belgische Angelegenheit.
Dass er drei belgische Fahrer dabei hat, freut DKR-Teamchef Kendy Janclaes aus Gemmenich. "Es war nicht unbedingt nötig, aber wir sind Belgier und so war es schön, ein belgisches Fahrertrio zu haben. Auch das ganze Team besteht hauptsächlich aus Belgiern. Also war es einfach lustiger, es zu einer belgischen Sache zu machen."
Der berühmteste im Bunde ist Maxime Martin aus Brüssel. Auch er fand gerade den belgischen Aspekt wichtig. "Ich bin begeistert, dabei zu sein. Und dann auch noch in einem rein belgischen Fahrertrio. Zum letzten Mal ist das 2011 vorgekommen – und da war ich auch dabei, mit Vanina Ickx und Bas Leinders."
Neben Martin sind Tom Van Rompuy und Ugo de Wilde am Start. De Wilde fühlt sich in Le Mans ganz zuhause. Nicht nur, dass er dort schon Rahmenrennen der 24h gewonnen hat – er ist dort zur Motorsport-Schule gegangen, hat in Le Mans Abitur gemacht. "Ich kenne die Strecke sehr gut, bin schon dort gefahren und habe ja dort gewohnt. Als ich fürs Abi gelernt habe, habe ich die Autos während des 24-Stunden-Rennens gehört. Dass ich jetzt wirklich selbst auch beim 24-Stunden-Rennen am Start bin, kann ich noch nicht ganz fassen."
"Mit 20 Jahren werde ich der jüngste Belgier sein, der je dort bei den Prototypen mitgefahren ist. Damit geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Ich habe es immer noch nicht ganz realisiert, glaube ich. Hoffentlich ist das der Anfang einer langen und erfolgreichen Geschichte."
Auch für Tom Van Rompuy wird ein Kindheitstraum wahr. Mit 35 Jahren ist er zum ersten Mal in Le Mans am Start. "Davon habe ich geträumt, seit ich kleiner Junge war. Ich hätte nicht gedacht, dass er eines Tages Realität wird. Vor zwei Jahren haben wir mit Kendy angefangen, das Projekt auf die Beine zu stellen. Es ist ein kleines, familiäres Team, aber sehr professionell. Taktisch und was die Mechanik angeht, überlassen sie nichts dem Zufall. Wir haben gute Karten, um ein tolles Rennen zu zeigen.
Ein Trumpf dabei ist ohne Zweifel Maxime Martin, für den es schon die achte Le-Mans-Teilnahme ist. "Natürlich werde ich meine Erfahrung ausspielen - meine Erfahrung in Langstrecken-Rennen, meine Erfahrung in Le Mans. Wir werden alles geben, um es unseren beiden Rookies so leicht wie möglich zu machen. Gerade für sie wäre schön, wenn wir ankommen würden. Beim Debüt in Le Mans auch ins Ziel zu kommen, wäre für sie fantastisch."
Teamchef Kendy Janclaes setzt die Ziele da durchaus höher an, auch weil DKR Engineering letztes Jahr schon einen dritten Platz in der Klasse LMP2-ProAm erreicht hat. "Ich mag den Wettbewerb. Ich würde gerne gewinnen. Ein Podium wäre schon gut und ja, ankommen wäre auch schon gut. Aber wir werden versuchen, vorne mitzuspielen, das ist klar."
Insgesamt sind neun belgische Fahrer bei der Jubiläumsausgabe des 24-Stunden-Rennens von Le Mans am 10. und 11. Juni dabei. Neben den drei Fahrern der #43 sind das Laurens und Dries Vanthoor, Alessio Picariello, Jan Heylen, Ulysse De Pauw und Sarah Bovy.
Katrin Margraff