Der Franzose Sébastien Ogier hat die Rallye Sardinien gewonnen und damit beim fünften Saisonlauf bereits seinen dritten Sieg gefeiert. Ein unerwarteter Triumph, denn Ogier musste am Freitag als Erster auf die Strecke und hatte damit die schlechteste Startposition. Aber weil mehrere Konkurrenten durch Unfälle oder technische Probleme ausfielen, rückte Ogier immer weiter nach vorne.
Ogier gewann mit 46 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Elfyn Evans, der für einen Toyota-Doppelsieg sorgte. Auf den letzten Kilometern geriet Evans' zweiter Platz noch in Gefahr, als nach einer Wasserdurchfahrt der Motor aussprang. Evans verlor dadurch 18 Sekunden. Sein Vorsprung war aber groß genug, um Platz zwei ins Ziel zu bringen.
Thierry Neuville fuhr im Hyundai auf Platz drei vor Takamoto Katsuta im Toyota und sicherte sich die Bestzeit bei der Power Stage, was ihm fünf Extra-Punkte einbringt. Dadurch sammelt Neuville unter dem Strich 20 Punkte (15+5), mehr als Evans mit 18 Punkten. Ott Tänak war Zweitschnellster, bekommt vier Extra-Punkte und geht damit zumindest nicht völlig leer aus.
Denn wie sechs von zehn Fahrern (!) der Königsklasse WRC musste Tänak nach einem Ausfall neu starten und verpasste dadurch die Punkteränge. Tänak hatte seinen Hyundai am Samstag - in Führung liegend! - mit einem Aufhängungsschaden abgestellt. Dani Sordo schied nach einem Unfall aus. Auch Kalle Rovanperä (Toyota, Aufhängungsschaden) und die beiden Ford-Fahrer Teemu Suninen (Unfall) und Gus Greensmith (Defekt) mussten neu starten. Pierre-Louis Loubet (Hyundai) kam nicht ins Ziel.
In der WM-Wertung baut Sébastien Ogier mit einem Plus von 27 (25+2) die Führung aus. Er hat nun 106 Punkte, Evans kommt auf 95 und Neuville auf 77 Punkte. Er hat nun 29 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Ogier. Platz vier und fünf belegen Ott Tänak (49) und Takamoto Katsuta (48).
In der Herstellerwertung baut Toyota den Vorsprung um zwölf Punkte aus. Toyota (231) hat jetzt 49 Punkte Vorsprung vor Hyundai (182).
Der Tag im Ticker
WP21: Auch die Power Stage bietet noch ein bisschen Drama. Der Motor von Elfyn Evans' Toyota springt nach einem Wasserloch aus, aber Evans verliert "nur" 18 Sekunden und rettet Platz zwei ins Ziel. Thierry Neuville fährt die Bestzeit und sichert sich fünf Extra-Punkte. Vier Extra-Punkte gehen an Ott Tänak, drei an Kalle Rovanperä, zwei an Sébastien Ogier und einer an Dani Sorfo.
WP20: Sébastien Ogier bringt den Sieg auf Sardinien ins Ziel vor Teamkollege Elfyn Evans. Hyundai-Fahrer Thierry Neuville kommt auf Platz drei und sammelt fünf Extra-Punkte für den Sieg in der Power Stage.
WP19: Diesmal geht die Bestzeit wieder an Elfyn Evans. Er nimmt 37,5 Sekunden Vorsprung auf Thierry Neuville mit in die Power Stage. Evans hat 32,9 Sekunden Rückstand. Spannend ist jetzt nur noch, wer sich die Extra-Punkte sichert.
WP18: Thierry Neuville ist der Schnellste bei der Generalprobe der Power Stage. Neuville ist 0,3 Sekunden schneller als Elfyn Evans und 0,7 Sekunden schneller als Sébastien Ogier und Kalle Rovanperä.
WP17: Elfyn Evans fährt die Bestzeit und festigt Platz zwei. Spitzenreiter Sébastien Ogier kann er nicht mehr einholen, sein Vorsprung auf Thierry Neuville und den dritten Platz beträgt nun 33,7 Sekunden. Geht alles glatt, dürfte das auch das finale Treppchen sein.
Takamoto Katsuta liegt mit dreieinhalb Minuten Rückstand auf dem vierten Platz. Auf Rang fünf folgt bereits das erste Fahrzeug aus der Kategorie WRC2. Von den zehn WRC-Fahrern sind sechs an den ersten beiden Tagen ausgefallen. Bis auf Pierre-Louis Loubet (Hyundai) sind aber alle wieder gestartet.
Die Neustarter - Dani Sordo, Ott Tänak, Kalle Rovanperä, Gus Greensmith und Teemu Suninen - liegen durch die Zeitstrafen außerhalb der Top Ten und damit nicht in den Punkten. Sie konzentrieren sich auf die Power Stage, um Extra-Punkte für die WM einzufahren. Bester in der Wertung ist Dani Sordo auf Platz 14.
Rallye Sardinien: Ogier übernimmt Führung – schwarzer Tag für Hyundai
wrc/km