"Eine große Enttäuschung", sagt Neuville im Interview mit der RTBF. "Wir wollten eigentlich heute Nachmittag wieder Plätze gutmachen, um morgen eine bessere Startposition zu haben. Aber ich war in einer Schikane zu dicht an einem Betonblock und habe die Aufhängung beschädigt."
"Das Auto ließ sich aber noch fahren und wir wussten, dass wir dadurch Zeit verlieren würden. Und dann kam eine große Pfütze und durch das Wasser ist der Motor ausgesprungen. Er ließ sich nicht mehr starten."
"Der Reifen und die Felge waren noch intakt, die Lenkung auch. Wir konnten also weiterfahren und hätten wahrscheinlich so ungefähr 20 Sekunden Zeit verloren. Aber wir haben nicht erwartet, dass an der einen Stelle so viel Wasser ist. Leider konnten wir den Ausfall nicht verhindern."
"Der Schaden an der Schikane war ganz klar mein Fehler. Aber dass wir das Auto dann abstellen mussten … Wir haben nicht erwartet, dass der Motor ausspringt. Das war quasi eine Wasserdurchfahrt. Hätte ich das Auto nochmal starten können, wäre ich noch ins Ziel gekommen."
Neuville muss den WM-Titel also abschreiben. Hyundai hat aber nach wie vor noch Chancen auf den Hersteller-Titel. "Meine Teamkollegen werden weiter um die Spitze kämpfen. Und wir werden morgen wieder starten. Bei den schwierigen Bedingungen ist niemand vor einem Problem oder einem Fehler sicher."
Die Wertungsprüfungen am Samstag werden in den Bergen nahe Bergamo gefahren. Dort liegt Schnee. Der Tag startet mit der WP7 "Selvino" um 7:52 Uhr.
Der Tag im Ticker
WP6: Dani Sordo fährt Bestzeit und geht damit wieder in Führung. Der Hyundai-Fahrer beendet den Tag mit einer Sekunde Vorsprung vor Esapekka Lappi im Ford. Den dritten Platz belegt Sébastien Ogier im Toyota mit zwölf Sekunden Rückstand. Elfyn Evans ist Vierter (+17,1), Ott Tänak Fünfter (+17,7). Nach dem derzeitigen Stand wäre Elfyn Evans Weltmeister.
WP5: Sébastien Ogier fährt Bestzeit und verringert seinen Rückstand auf Spitzenreiter Esapekka Lappi auf 10,5 Sekunden. Dani Sordo schiebt sich bis auf 2,8 Sekunden an Lappi heran. Elfyn Evans ist Vierter (+16,6) - das würde ihm aber für den Titel reichen.
WP4: Thierry Neuville rutscht auf der nassen Strecke erneut gegen eine Schikane. Dabei wird der Hyundai beschädigt und Neuville muss sein Fahrzeug wenig später ganz abstellen. Als er langsam durch eine große Pfütze fährt, säuft der Motor ab. Neuville bekommt ihn nicht neugestartet und muss aufgeben.
Das Auto versperrt teilweise die Strecke und die Wertungsprüfung wird unterbrochen, bis der Hyundai aus dem Weg geräumt ist. Die Fahrer, die noch unterwegs waren, bekommen eine Forfait-Zeit - dazu gehören auch Esapekka Lappi und Dani Sordo.
Die Wertung nach WP4: Esapakka Lappi führt, 3,3 Sekunden vor Dani Sordo. Sébastien Ogier liegt auf Platz drei (+20,1), Elfyn Evans auf vier (+23,1) und Ott Tänak auf fünf (+23,5).
WP3: Mit dem Messer zwischen den Zähnen versucht Thierry Neuville, wieder Plätze gutzumachen - und das gelingt. Neuville ist Drittschnellster und klettert damit auf einen Schlag um vier Plätze nach vorn. Neuville ist nun Neunter mit 34,7 Sekunden Rückstand.
Die Bestzeit geht an Esapekka Lappi, der im Gegensatz zur Konkurrenz mit Schneereifen unterwegs ist. Die anderen haben sich für Regenreifen entschieden. "Die Reifenwahl war riskant, aber die Idee scheint ja funktioniert zu haben", erklärt Lappi im Ziel.
Der Ford-Fahrer erobert die Führung von Dani Sordo, der nun 3,3 Sekunden hinter Lappi liegt. Auf Rang drei schiebt sich Andreas Mikkelsen im Skoda Fabia Rally2 (!), der 22,2 Sekunden hinter Lappi liegt.
Sébastien Ogier ist Vierter und hat 22,4 Sekunden Rückstand. Dahinter liegen Ott Tänak auf Platz fünf (+23,5) und Elfyn Evans auf Platz sechs (+26,4). Kalle Rovanperä ist Siebter (+31,6). Den achten Platz belegen der WRC2-Fahrer Adrien Fourmaux und Beifahrer Renaud Jamoul.
WP2: Wie erwartet sind die Bedingungen zum Start in den Tag sehr schwierig: Auf nasser Strecke rutschen sowohl Sébastien Ogier, als auch Thierry Neuville gegen denselben Heuballen an der Ecke eines Streckenzauns.
Ogier kommt ohne großen Zeitverlust davon, der Motor von Neuville Hyundai springt aber aus und lässt sich nicht sofort wieder starten. "Dasselbe Problem wie bei einer der letzten Rallyes. Da habe ich natürlich viel Zeit verloren", sagt Neuville dem WRC-Fernsehen im Ziel. In der Zeitenliste stehen am Ende +32,8 Sekunden, unter dem Strich hat Neuville jetzt 29,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze und fällt aus den Top Ten.
Neuville liegt nun auf Platz 13, allerdings haben sich auch drei Fahrer der unteren Klassen dazwischengeschoben (unter anderem Andreas Mikkelsen), die bei der nächsten WP wieder hinter Neuville zurückfallen dürften.
Die Bestzeit geht an Dani Sordo, der damit die Führung erobert. Sordo hat 4,6 Sekunden Vorsprung auf den neuen Zweiten, Esapekka Lappi. Ogier ist Dritter (+7,1). Dahinter folgen die beiden anderen Toyota von Kalle Rovanperä (+7,9) und WM-Spitzenreiter Elfyn Evans (+10,3). Ott Tänak ist Sechster (+15,1).
Rallye Monza: Ogier erster Spitzenreiter beim Saisonfinale, Neuville auf Platz zwei
wrc/km