Schon ab 8 Uhr waren Gewerkschaftsposten aus ganz Ostbelgien vor den drei großen Sekundarschulen präsent: Vor der Pater-Damian-Schule, vor dem Königlichen Athenäum und vor dem Robert-Schuman-Institut in Eupen. Anschließend zogen die Gewerkschaftsgruppen Richtung Eupener Gospertstraße, um vor dem Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft ihren Unmut über die Regierungspläne zu zeigen.
Wegen der Kundgebung war die Gospertstraße zwischen 10 und 11 Uhr für den Verkehr gesperrt. Besonders stark vertreten war die Lehrerschaft. Sie bemängelt vor allem die Sparmaßnahmen im Unterrichtswesen: Von der Kürzung der Jahresendprämie bis hin zu den Pensionskürzungen. Allgemein würde der öffentliche Dienst ausgehöhlt, sagte Viviane Leffin, CSC Gewerkschaftssekretärin öffentliche Dienste.
Radio-Interview mit Viviane Leffin im Player:
Andere Auswirkungen in Ostbelgien
Etwa neun von zehn Bussen der TEC im Gebiet Lüttich-Verviers bleiben in den Depots, sagte eine Sprecherin. Das betrifft auch den Busverkehr in Ostbelgien. Die Lage könnte sich im Tagesverlauf aber ändern, sagt die TEC. Fahrgäste werden deshalb gebeten, sich in der App oder auf der Website des Unternehmens über den aktuellen Stand zu informieren. Auch Mittwoch rechnet das Unternehmen mit Einschränkungen.
Die Aachener Busgesellschaft ASEAG teilt mit, dass die Linie 14 zwischen Aachen und Eupen Dienstag streikbedingt nur bis zu Grenze auf Köpfchen fährt. Die Linie 24 nach Kelmis fährt planmäßig.
Landesweite Proteste
In allen Landesteilen gibt es Streiks und Demonstrationen. Neben dem öffentlichen Nahverkehr und den Zügen sind unter anderem Schulen, Krankenhäuser und öffentliche Verwaltungsdienste betroffen.
"Jetzt erst Recht" - so könnte man die Haltung der Gewerkschaften zusammenfassen. Dass sich die Föderalregierung Montag überraschend auf den Haushalt geeinigt hat und den Gewerkschaften damit den Grund für ihren Streik genommen haben könnte, sehen die Arbeitnehmervertreter ganz und gar nicht so.
Deshalb bleibt es dabei, was schon seit Tagen angekündigt worden ist. Mittwoch soll der Streik dann sogar noch einmal verschärft werden. Dann wird zum Beispiel auch an den Flughäfen gestreikt. Vom Brussels Airport in Zaventem soll dann kein einziger Flug starten. Am Flughafen Charleroi soll der Flugverkehr sogar komplett eingestellt werden.
dop/kwa/jp








