Für die Provinzwahl am 13. Oktober ist Donovan Niessen Spitzenkandidat der PFF/MR. Der 31-Jährige könne es absolut nachvollziehen, dass das Interesse für die Provinzwahlen sehr gering ist. "Man kann es niemandem verübeln. Seit Jahrzehnten wird davon gesprochen, die Provinzen abzuschaffen und die Zuständigkeiten an die DG zu übermitteln. Viel getan hat sich da aber nie."
Die Provinz sei unsexy. Und dennoch sei es wichtig, sich auf dieser Ebene einzubringen, solange sie existiere. Einen großen Motivationsschub erhielt Donovan Niessen durch die Regierungserklärung, die die MR und Les Engagés verabschiedet haben. Sie sieht die Abschaffung der Provinzen und der Provinzräte vor. Die Idee: 2030 soll der Provinzialrat durch einen Bürgermeisterrat ersetzt werden.
"Wir haben nun ganz klar die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben", sagt Donovan Niessen. "Wenn in sechs Jahren die Provinzen abgeschafft werden sollten, dann feiert Belgien seinen 200. Geburtstag. Deswegen möchten wir jetzt zuschlagen und wollen alles für die DG rausholen. Wir müssen die Provinz, aber auch ganz Belgien zu einem besseren und verständlicheren Ort verwandeln."
Darüber hinaus möchte sich Donovan Niessen für die Hilfeleistungszone der DG stark machen. Zu wenig Gelder würden aus der Provinz für die Zone eingesetzt werden. Ebenfalls solle die Feuerwehrausbildung und die dazugehörigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten komplett in der DG stattfinden.
Von der PFF geht es zur CSP. Für die Christlich-Sozialen steht der 21-jährige Elias Teller aus Kettenis an der Spitze für die Provinzialwahlen. Wie der Jura-Student erklärt, will er diesen Sitz nutzen, um Ansprechpartner für die Vereine zu sein. "Die Provinz und ihr Kooperationsabkommen mit der DG bringt viel Bürokratie mit sich. Ich will mich in die Thematik einarbeiten und für die Vereine da sein, um Subventionen zu beantragen."
Elias Teller habe längere Zeit damit gehadert, ob es das Richtige sei, als Spitzenkandidat ins Rennen zu gehen. Auch er möchte sich dafür einsetzen, dass die Provinzen abgeschafft werden. Das sei sein größtes Ziel. "Es ist tatsächlich so, dass die wallonische Regierung einen Plan vorgelegt hat, wie man die Provinzen abschaffen könnte. Dieser Plan sieht vor, dass die Provinzialräte selber einen Plan entwerfen, wie sie sich selbst abschaffen. Wenn man im Provinzialrat sitzt, dann kann man aktiv an dem Plan mitarbeiten. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die DG nicht übergangen wird. Deshalb ist es wichtig, da drin zu sitzen."
Elias Teller ist motiviert und zuversichtlich, der Richtige für den Job zu sein. Eine weitere Herzensangelegenheit: die Jugend. Vor allem die Pandemie habe gezeigt, dass diese Altersgruppe schnell vergessen werde. Das dürfe nicht sein, so der 21-Jährige. Generell wolle er sich aber in jedem Bereich so einsetzen, dass die DG nicht übergangen werde. Ein Vorteil sei dabei die gute Verbindung seiner Partei zu Les Engagés.
Dogan Malicki