Bei der Listenvorstellung in der Peak-Brauerei in Sourbrodt machte Spitzenkandidat Jean-Paul Bastin von Anfang an klar, dass die Corona-Krise gezeigt habe, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem sei. Die vier Krankenhäuser in der Region (Malmedy, Verviers, Eupen und St. Vith) seien unerlässliche Ankerpunkte für die Einwohner und müssten sowohl finanziell, als auch personaltechnisch abgesichert werden.
Ebenfalls ein Knackpunkt für Les Engagés: der Lehrermangel. "Es wird immer schwieriger, kranke Lehrer zu ersetzen. Darüber hinaus schmeißen viele Lehrer in den ersten fünf Jahren ihrer Karriere das Handtuch. Es ist unser Ziel, dieser Entwicklung entgegenzuwirken", sagt Bastin.
In der aktuellen Legislaturperiode habe er erlebt, wie wichtig ein solides Krisenmanagement sei. "Wir wollen Krisen besser bewältigen, indem wir eine Risikokultur entwickeln. Wir müssen präventiv und vorausschauend handeln. Die Klimaerwärmung wird viele Herausforderungen bereithalten. Unsere Region muss so resilient wie möglich sein." Weitere Kernpunkte: die Aufwertung der Stadt Verviers, der Straßenausbau, garantierte Plätze in Kindertagesstätten und die Förderung der Zweisprachigkeit.
Auch ganz wichtig: die Unterstützung der Landwirte. Genau das Thema liegt der Biolandwirtin Elena Theissen aus Manderfeld am Herzen. Sie steht auf dem aussichtsreichen zweiten Listenplatz direkt hinter Jean-Paul Bastin. "In erster Linie möchte ich, dass die Basis in die Politik kommt. Ganz oft treffen Menschen Entscheidungen, die eigentlich keine Ahnung von dem haben, was auf der Basis passiert."
Der erste Ersatzkandidat der Liste ist der Hergenrather Cliff Wirajendi. Der 41-Jährige möchte sich in erster Linie für bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Auf dem dritten Ersatzlistenplatz befindet sich Etienne Simar aus Lontzen, Lehrer für Elektronik und Informatik am Robert-Schuman-Institut.
Ihm bereitet es ein mulmiges Gefühl, dass die vielen Bodenschätze der Region Bergbaukonzerne auf den Plan rufen könnten. "Wenn die Minen wieder geöffnet werden, werden unsere Umwelt und Lebensqualität darunter leiden. Dann ist auch unser Trinkwasser gefährdet. Wasser ist sehr wichtig für unsere Zukunft." Deswegen müsse es geschützt werden, so Etienne Simar.
"Le courage de changer - Mut zur Veränderung" lautet der Wahlspruch der Christlich-Sozialen, die nach dem 9. Juni in Namur wieder mitregieren wollen.
Liste der effektiven Kandidaten
1. Jean-Paul Bastin, 49, Bürgermeister von Malmedy
2. Elena Theissen, 35, Biolandwirtin aus Manderfeld
3. Christophe Demoulin, 49, Bauschöffe der Gemeinde Thimister-Clermont
4. Anne Lignoul, 53, ÖSHZ-Präsidentin der Gemeinde Trois-Ponts
5. Alexandre Lodez, 61, Direktor der Lütticher Hochschule Helmo
6. Cécile Ozer, 49, Schöffin der Stadt Verviers
Ersatzkandidaten
1. Cliff Wirajendi, 41, Politischer Berater im Europäischen Parlament
2. Romane Raxhon, 23, Ingenieurin
3. Etienne Simar, 55, Lehrer für Elektronik und Informatik am RSI
4. Patricia Vanderheyden-Marchetti, 52, Ausbilderin im Pflegebereich
5. André Samray, 61, Bürgermeister von Lierneux
6. Marie-Martine Schyns, 46, Abgeordnete im Wallonischen Parlament
Dogan Malicki