Gleich drei Fauen möchten die Liberalen nach vorne bringen: Für das Wallonische Parlament soll Christine Mauel wieder einziehen. Ersatzkandidatin auf Platz drei ist Shayne Piront (bei dem Pressetermin in Eupen war sie nicht anwesend).
Für die Kammer setzen MR und PFF auf Maëlle Locht. Sie steht auf Platz fünf der Föderalliste in der Provinz Lüttich. "Ich bin 23 Jahre alt, ich komme aus Lontzen, bin Buchhalterin in der DG. Ich bin auch die Vorsitzende der JFF und ÖSHZ-Ratsmitglied in Lontzen. Zu meinen Hobbys: Ich spiele Volleyball in Raeren."
2018 stand Maëlle Locht mit fast 18 Jahren zum ersten Mal in Lontzen auf der Gemeinderatsliste. 2022 hat sie ihr Bachelor-Studium in Lüttich abgeschlossen. Liberale Politik scheint in der DNA der junge Frau zu liegen. "Ich finde es halt sehr wichtig, das ist ja auch ein Punkt von der MR, dass Arbeit wieder belohnt wird und das soll dann auch durch eine Steuerreform kommen."
Für die Wallonische Region setzten MR und PFF erneut auf Christine Mauel. 2019 war die 42-Jährige erstmals angetreten. Zunächst war sie damals als Ecolo-Kandidatin präsentiert worden. Kurz danach wurden es dann doch die Liberalen. "Ich bin immer noch ein umweltbewusster Mensch. Wir haben auch viele gemeinsame Themen mit Ecolo", erklärt Christine Mauel. "Aber dieses Grundkonzept und die Grundbasis stimmt nicht. Auch wenn es ein schwieriger Eintritt in die Politik war, bin ich froh, dass ich diesen Weg gegangen bin und kann ihn zu 100 Prozent verteidigen."
Themen der Raerenerin sind zum Beispiel Bürokratieabbau in zahlreichen Bereichen, auch in der Landwirtschaft, eine Entlastung der wichtigen Verkehrsachse N62 und Steuererleichterungen für privates Immobilieneigentum. Außerdem geht es darum, die weitere Kompetenzen von der Wallonischen Region und der Provinz Lüttich nach Eupen zu holen.
"Was den Liberalen sehr am Herzen liegt, ist das Thema der Umweltgenehmigungen. Wenn es darum geht, Betriebsgenehmigungen zu stellen, dass die deutschsprachigen Betriebe nicht einen Bauantrang bei der DG einreichen müssen und parallel dazu auch eine Umweltgenehmigung bei den Wallonischen Behörden. Es wäre eine Vereinfachung, diese beiden Verfahren zu vereinen."
Der Ministerpräsident der Föderation Wallonie-Brüssel und MR-Spitzenkandidat für die Kammerliste der Provinz Lüttich, Pierre-Yves Jeholet, war nach Eupen gekommen, um Schützenhilfe zu leisten. Er selbst steht auf Platz eins der Kammerliste für die Provinz Lüttich. Den Deutschsprachigen einen festen Platz im wallonischen Regionalparlament und in der Kammer einzugestehen, geht für ihn zu weit.
Die Provinz Lüttich habe 84 Gemeinden. Die DG sei einer der vielen Bezirke. Die MR tue ihr Bestes. Ein fünfter Platz auf der Kammerliste sei ein guter Platz, sagt Pierre-Yves Jeholet. Ob Maëlle Locht jedoch auf Platz fünf echte Chancen hat, in die Kammer einzuziehen, ist offen. 2019 sicherten sich die Liberalen in Lüttich drei Sitze.
Simonne Doepgen
„Arbeit solle sich wieder lohnen“, so das Motto der Liberalen. Die Frage dazu lautet: Für wen? Die Liberalen meinen etwas anderes. Richtig müsste es heissen: „Die Verwendung von Arbeitskräften muss sich noch mehr lohnen.“