Die deutschsprachige Regionalabgeordnete Christine Mauel (PFF-MR) hat im Wallonischen Parlament eine neue Wolfspolitik gefordert.
Die Zahl der Wölfe und damit auch die Zahl der Wolfsrisse habe in den letzten Jahren zugenommen - auch in Ostbelgien. Mauel will deshalb, dass Wölfe zum Abschuss freigegeben werden können, wenn sie wiederholt Tiere gerissen haben. Das sei anderswo in Europa auch der Fall, erklärt die liberale Politikerin.
Laut der zuständigen Ministerin Céline Tellier (Ecolo) will die Wallonie aber an ihrer bisherigen Wolfspolitik festhalten. Das bedeutet: Entschädigungen für gerissene Tiere und Prämien für Schutzzäune.
mitt/vk
De Facto ist die Wolfspolitik der Wallonie etwas anders als im Artikel beschrieben.
Zäune: man bekommt innerhalb des Schutzgebietes für zwei Jahre Elektronetze geliehen. Danach muss man für den Schutz selber sorgen. Dies gilt auch ausschließlich für Schafshalter.
Bei neuen Wölfen sind die ersten drei anerkannten Risse gratis, erst danach wird überhaupt etwas gezahlt - nur den Zeitwert der getöteten Tiere, keine Behandlungskosten.
Für Pferde und Rinder ist nichts vorgesehen.
Wölfe springen und graben, Zäune sind allerhöchstens wolsabwehrend, solange der Nachbar weniger aufrüstet.
Die Anzahl der Rudel wird nur für das jeweilige Land angegeben. Der Wolf besitzt jedoch keinen Pass. Im Grenzgebiet gibt es weit mehr Rudel, da es jetzt überall Nachwuchs gab. Diese haben mit 75km Wanderungen je Nacht rasch auch die Ostkantone durchquert.
Da ein Wolf einen Tropfen Blut auf 5km wittern kann, hoffe ich, daß die Tierhalter besonders jetzt in der Zeit der Geburten bei Mutterkuehen sehr wachsam sind!