Soviel vorweg: in den ostbelgischen Apotheken gibt es ein solches Impf-Angebot nicht. "Wir haben davon abgesehen. Es ist nicht festgelegt, wie das finanziert wird. Die Wallonie prescht vor. Dabei hat der Föderalstaat noch nicht mitgeteilt, ob und wie er das finanzieren möchte", so Gesundheitsminister Antonios Antoniadis.
Für die ostbelgischen Bürger, die sich impfen lassen wollen, bleiben die Impfzentren weiterhin die erste Anlaufstelle, erklärt Antoniadis. "Wir haben ja ausgebildetes Personal, das flexibel ist. Die Apotheker würden neben dem Tagesgeschäft impfen, das ist zu umständlich."
Die Impfzentren in Eupen und St. Vith sind auch weiterhin geöffnet. Bis zu einer möglichen neuen Impfkampagne im Herbst sollen die angemieteten Zelte stehen bleiben. So will die Regierung sicherstellen, dass die Infrastruktur zum gegebenen Zeitpunkt verfügbar ist.
Das Gleiche gelte für das ausgebildete Personal, das dann wieder neu bei den Interimsagenturen rekrutiert werden müsste. Allerdings wurden die Impfzentren auf einen Minimalbetrieb heruntergefahren. Das Team arbeitet abwechselnd in Eupen und St.Vith an insgesamt drei Tagen pro Woche. "Pro Tag sind es 30 Personen, die sich impfen lassen. Es ist eine wichtige Entlastung für Apotheken und Ärzte, die ohnehin schon genug zu tun haben."
Wann und für wen eine vierte Impfung notwendig ist, werde zurzeit mit dem Hohen Rat für Gesundheit erörtert, so Antoniadis. "Der Hohe Rat ist der Meinung, dass es aktuell nicht notwendig ist. Es wird auch über die Zielgruppen diskutiert - so zum Beispiel Bewohner in Wohn- und Pflegezentren."
Auch wenn es noch keine allgemeine Empfehlung gebe, habe jeder Bürger die Möglichkeit, einen Termin für eine vierte Impfdosis in einem der beiden Impfzentren anzufragen, versicherte der Gesundheitsminister.
Michaela Brück