Architektur- und Wissenschaftsstudenten der Uni Lüttich waren im Wesertal unterwegs - genauer gesagt in Pepinster, wo die Flut im Sommer besonders schwere Schäden angerichtet hat. Die Studenten sind Teil der "Weser-Taskforce", die nach der Flutkatastrophe ins Leben gerufen wurde.
Möglichkeit zum Überdenken von Wohnformen
Die Zukunft des Wesertals zu überdenken ist ihre Aufgabe. Dazu gehört auch, sich die Situation vor Ort genau anzuschauen, wie Professorin Martina Barcelloni Corte erklärt. Das ermögliche ihnen, darüber nachzudenken, was gemacht werden könnte.
Als Architekt habe man eine große Verantwortung in Bezug auf das, was passiert sei, sagt sie. Das sei die Gelegenheit, Wohnformen zu überdenken und Projekte auf den Weg zu bringen.
Die Studenten führen derzeit eine ganze Reihe von Forschungsarbeiten durch, um die Ursachen der Flut im Wesertal zu ermitteln. Die wissenschaftlichen Arbeiten der Studenten beziehen sich auf 14 Standorte im Wesertal, von Raeren über Eupen, Limbourg, Verviers und Pepinster bis hin zu Angleur.
Entwicklung einer Ideenbox
Die Studenten haben die betroffenen Gemeinden analysiert und haben mit Einwohnern gesprochen. Nächster Schritt ist die Entwicklung einer Ideenbox, die von den verschiedenen Planungsbüros und den Gemeinden, die mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus konfrontiert sind, genutzt werden soll.
Die Architekturstudentin Audrey Verstraeten ist bei der Taskforce dabei. Sie haben viele Ideen, sind derzeit aber auch mit einigen Problemen konfrontiert, erklärt sie - zum Beispiel mit der Frage, ob Häuser stehen bleiben oder neu aufgebaut werden sollen. Ziel sei es auch, die Aufnahmefähigkeit des Bodens wieder herzustellen.
Entwicklung konkreter Strategien als Ziel
Am Ende sollen konkrete Strategien und Lösungen für Gebäude, öffentliche Räume und Straßen vorgeschlagen werden. Audrey Verstraeten erklärt, wie solche Lösungen aussehen könnten. Eine Lösung könnte zum Beispiel ein großer Stadtpark sein oder die Häuser als Pfahlbauten wieder aufzubauen. Auch an der Aufnahmefähigkeit des Bodens arbeiten, indem die Uferwege bearbeitet werden, sei eine Idee. Zu alldem müsse aber erstmal noch geforscht werden.
Die ersten Studien wurden von September bis Dezember von Arbeitsgruppen durchgeführt. Jetzt übernehmen andere den Zeitraum von Februar bis Ende Juni. Alle Arbeiten der Studenten der Taskforce werden Anfang Juli in einer großen Ausstellung in Verviers präsentiert.
vedia/lo