In Weismes gibt es acht Hausärzte. Einer von ihnen rät offenbar seinen Patienten davon ab, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das könnte erklären, weshalb in der Gemeinde weniger Menschen geimpft sind als beispielsweise in Malmedy oder Stavelot. Das ist die Ansicht des Bürgermeisters von Weismes, Daniel Stoffels.
Die Gemeinde habe versucht zu verstehen, weshalb die Impfrate so unterschiedlich sei. Dass Patienten durch die Aussagen eines Arztes verunsichert seien, könne eine Erklärung für die Situation sein. Doch letztendlich sei jeder frei zu entscheiden, ob er sich impfen lasse oder nicht. Er bedauere dies, weil das Impfen die einzige Möglichkeit sei, die Coronakrise zu beenden.
Unterschiedlich ausgeprägte Impfrate
63 Prozent der Bevölkerung haben dem Bürgemeister zufolge eine erste Impfdosis erhalten, 46 Prozent sind vollständig geimpft. Diese Impfrate ist geringer als in Malmedy. Dort sind 70 Prozent der Bevölkerung ein erstes Mal geimpft, in Stavelot sogar 73 Prozent. Weismes ist mit neun Prozent im Rückstand.
Dr. Michel Meuris, der Vorsitzende der Allgemeinmediziner der Region, kann allerdings nicht bestätigen, dass ein Allgemeinmediziner aus Weismes seinen Patienten von der Impfung abrät. Wie er dem BRF erklärte, sei die Impfbereitschaft in manchen Gemeinden wie beispielsweise Verviers oder Dison geringer. Dort lebten Menschen verschiedener Kulturen, die sich schwerer mit der Impfung tun. Das sei in Weismes nicht der Fall. Deshalb wisse man nicht genau, wo der Grund liege.
Kritik an mangelnder Einbindung in Impfkampagne
Viele Allgemeinmediziner bemängelten aber, dass sie im Rahmen der Impfkampagne nicht genügend eingebunden worden sein. Das habe Impfmöglichkeiten eingeschränkt. Daniel Stoffels will vor diesem Hintergrund auf Aufklärung setzen. Im kommenden Informationsblatt der Gemeinde will er die Bürger noch einmal für das Impfen sensibilisieren.
Mit dem betreffenden Arzt habe er keinen Kontakt gehabt, so Stoffels. Es sei nicht seine Aufgabe, sich in medizinische, vertrauliche Angelegenheiten einzumischen. Jeder solle frei entscheiden, ob er sich impfen lassen wolle oder nicht.
Chantal Delhez
Wäre doch interessant, wenn der brf ein Interview mit diesem Arzt führen würde.
Und die DG schneidet mit 58,7% Erstimpfungen und 43,1% vollständig Geimpften (Stand Sciensano 06.07.) noch schlechter ab...
@ Alexa Peters.... also ich sehe auf des Seite von Sciensano für die DG 71% Erstimpfungen und 53% vollständig Geimpfte (Stand von gestern)...
@ Mario Mausen: Das sind die Zahlen für die über 18jährigen. Komplette Bevölkerung 58,7% und 43,1%.