Mal eben einen Urlaub buchen, in den Flieger steigen und den Sommer am Meer im Ausland verbringen. Was früher das Normalste der Welt war, wirkt seit mehr als einem Jahr befremdlich.
Ein Urlaub braucht heute viel Planung: Muss ich geimpft sein? Brauche ich einen Test? Wenn ja, wie alt darf dieser sein? Muss ich mich nach meinem Urlaub gezwungenermaßen noch in Quarantäne begeben? Und vor allem: Zählen meine belgischen Zertifikate überhaupt im Ausland? Das Europäische Covid-19-Zertifikat soll das Ganze zumindest zum Teil vereinfachen, auch für die Bürger der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Dabei werde zwischen drei Zertifikaten unterschieden, so Norbert Heukemes, der Generalsekretär des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft: "Die drei Möglichkeiten sind zum einen der Impfnachweis, dadurch wird dokumentiert, dass ich gegen Covid geimpft worden bin. Es gibt den negativen Testnachweis, der dokumentiert, dass ich in den letzten 72 Stunden negativ getestet wurde. Und es gibt den Genesenennachweis, der dokumentiert, dass man in der Vergangenheit positiv getestet wurde."
Diese Zertifikate werden vorrangig digital zur Verfügung gestellt. Die offizielle belgische App heißt "CovidSafeBe". Die Identifikation des Nutzers erfolgt über die Anwendung "Itsme", ohne "Itsme" geht es nicht. Aber was, wenn ich Itsme nicht habe oder das Ganze nicht über mein Handy machen will? Kein Urlaub dann? "Ich kann das natürlich auch auf Papier mitnehmen", erklärt Heukemes. "Das Zertifikat ist mit einem QR-Code versehen und die Behörde im Urlaubsland scannt nur diesen QR-Code und wird dann sehen, dass es ein gültiges Zertifikat ist."
Zurzeit laufen noch die letzten Tests mit der "CovidSafeBe"-App. Wichtig ist aber nicht nur, wo man das Zertifikat am Ende hat, sondern auch, wo man es herbekommt. Da gibt es gleich mehrere Möglichkeiten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft neben der App. "Die zweite Möglichkeit ist über die Website 'Meinegesundheit.be'. Ich kann aber auch über die Hotline beim Ministerium der DG anrufen und beantragen, dass das Zertifikat zugeschickt wird."
Außerdem plant die DG eine direkte Zusendung der Zertifikate nach der vollständigen Impfungen per Post. Weiterhin gilt, dass man die Reisehinweise pro Land beachten muss. Wer beispielsweise aus einer Roten Zone nach Belgien zurückkehrt und keinen Impf- oder Genesungsnachweis vorweist, der ist weiterhin quarantäne- und testpflichtig.
Ab dem 16. Juni sollen in Belgien die Zertifikate verfügbar sein. In der gesamten EU werden die Zertifikate dann ab dem 1. Juli gültig sein. Wer noch nicht vollständig geimpft ist oder noch keine Impfeinladung bekommen hat, muss die Kosten für den PCR-Test für einen negativen Testnachweis aber nicht selbst tragen.
"Für diese Leute wird es die Möglichkeit geben, einen Test rückerstattet zu bekommen. Zwei Tests übrigens, also für zwei Reisen dann, bis in den September hinein. Das ist das, was der Föderalstaat als zuständige Ebene versprochen hat", sagt Gesundheitsminister Antonios Antoniadis.
Für den kleinen Grenzverkehr wird sich durch die Europäischen Zertifikate aber nichts ändern. Nötig sind die Zertifikate nur, wenn man Angebote in den Nachbarländern in Anspruch nimmt, die diese erwünschen. Aber auch hier gilt für Geimpfte: Mit dem europäischen Zertifikat ist man auf der sichereren Seite.
Robin Emonts
Und was ist mit denen die nicht geimpft werden dürfen die Gott sei Dank kein Corona hatten und bis her Gesund geblieben sind. Es ist echt unfähr das diese Menschen nicht gelten. Sondern diesen Test brauchen einfach nicht ok
In dem Fall, wo ist da was Einheitlich in der EU ??? In Belgien heißt das so , in Deutschland anders und in den Nierderlanden usw auch wieder anders....diesen Schwachsinn hätten die sich auch sparen odet besser noch vereinfachen und wirklich EU-einheitlich gestalten sollen & Können.
ABER.. WARUM EINFACH WENN ES AUCH KOMPLIZIERT GEHT?
@BRIGITTE WIECHERT: Warum ist das nicht ok und inwiefern gelten diesen Menschen nicht? Was ist an einem Test schlimm? Sie können mir nicht weismachen, dass ein Test jetzt auf einmal komplizierter, umständlicher und ein größerer Eingriff ist, als eine Impfung... Manchen kann man es nie recht machen.
@ANJA WOTSCHKE: Fängt beim grenzübergreifenden Datenschutz an und hört bei verschiedenen Gesundheitsinfrastrukturen/-systemen auf. "Einfach" klingt in Ihrem Kommentar sehr schön, aber Einfachheit stellt sich bei der Umsetzung im Endeffekt als ziemlich kompliziert heraus. Ihre Kritik setzt ja auch nur an der AUSSTELLUNG der Zertifikate an. An und für sich sind die föderalen Zertifikate aber EU-weit gültig und können in allen EU-Ländern gescannt und überprüft werden. Insofern sind die Zertifikate tatsächlich EU-einheitlich. Als belgische Staatsbürgerin benötigen Sie deshalb nur die belgische App. Die dort verankerten Zertifikate werden auch im Ausland erkannt.
Es gab schon eine App und die verschieden Sprachen wäre kein Problem aber man muss ja eine belgjsche App programmieren und natürlich bezahlen
Eine App für die ganze EU hätte gereicht, aber da muss jedes Land ihr eigenes Süppchen kochen, das nennt man EU
Was ist dann mit dem internationalem Impfpass? Hat er in der EU Gültigkeit?
Nach 16 Monaten staatlicher Corona-Dauerberieselung müssten wir eigentlich begriffen haben, dass die Welt nicht untergeht. Die spanische Grippe vor 100 Jahren war schrecklicher. Pest und Pocken waren immer schlimmer.
Mehr als Impfen können wir nicht, und die diejenigen, die nicht geimpft werden können, müssen von der Herdenimmunität mitgetragen werden. Das war schon immer so, ob Masern oder Corona. Die nicht geimpft werden wollen, hatten ihr Chance gehabt. Fertig.
Ein Corona-Pass oder Covid-19-Zertifikat ist politischer Unfug. Damit wollen sich so manche Politiker wieder als absolut wichtig darstellen, sogar dann, wenn die Corona-Krise vorbei ist.
Im Vergleich zu "früher" gehen die Menschen heute sehr viel sensibler mit den Themen Krankheit, Sterben und Tod um.
Da Sie, Herr Scholzen, auf die spanische Grippe Bezug nehmen: Derartige Opferzahlen, vor allem wie damals unter jüngeren Menschen, wären aus heutiger Sicht in Europa undenkbar.
Jene Veränderung beinhaltet sowohl positive als auch negative Aspekte, wobei ich jedoch sagen würde, dass die positiven überwiegen.
Als problematisch sehe ich die Tatsache an, dass der genannte Themenkomplex zu einem Tabu geworden ist. Während in früheren Zeiten das Thema Sexualität ein solches darstellte, ist es heute alles, was mit Sterben und Tod in einem Zusammenhang steht.
Da Fragen aus diesen Bereich jeden Menschen früher oder später tangieren, ist das m.E. keine gute Entwicklung.
Nach Gründen für jenen Paradigmenwechsel zu suchen, würde mitunter dieses Forum sprengen; ich glaube aber, dass nicht zuletzt die Dominanz von Materialismus und Atheismus jenen maßgeblich begünstigt haben.