Die Problematik um die N62 findet kein Ende. Das weiß auch Robert Nelles, CSP-Abgeordneter im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Seine Fraktion versucht nun, eine langfristige Lösung für die N62 zu erreichen und hat dazu eine Resolution im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft hinterlegt. "Der wirkliche Grund ist natürlich, dass dieses Projekt schon seit mehr als 70 Jahren herumgeistert", sagt Robert Nelles. "Und dass es schon so viele Initiativen gegeben hat und dass die Leute vor Ort nach wie vor mit dem Problem konfrontiert sind."
In der Resolution fordert die CSP, "die Planungen der Umgehungsstraße (…) wieder aufzunehmen und den Bau in die Wege zu leiten". Doch diese Aussagen stehen dem Standpunkt des wallonischen Verkehrsministeriums diametral gegenüber. Der Ecolo-Verkehrsminister Philippe Henry ließ bereits 2019 verlauten: keine Umgehungsstraße. Dementsprechend ist ein solches Projekt auch nicht im aktuellen Infrastrukturplan vorgesehen. Doch auch mit den Alternativen zeigt Robert Nelles sich nicht zufrieden.
"Wir denken auch, dass die Alternativen, die jetzt in Betracht gezogen worden sind vom neuen Minister - in Bezug auf, man sollte mehr Verkehrssicherheitsmaßnahmen machen, mehr in den öffentlichen Personennahverkehr investieren oder in Fahrradwege - tut mir leid, das sind keine realistischen Lösungsansätze, um dem Problem gerecht zu werden, was sich da stellt."
Auch für Anne Kelleter, Ecolo-Abgeordnete im Parlament der Wallonischen Region, ist die Situation problematisch. Der hohe Verkehrsfluss sei ein Problem für Menschen, Sicherheit und Umwelt, das nicht allein durch mehr Busse oder Fahrräder gelöst werden könne. Hier brauche es eine vielschichtige Lösung. "Ich glaube, das ist mir klar, das ist auch in Namur jedem klar", so die Politikerin.
Gemeinsam mit dem wallonischen und dem luxemburgischen Verkehrsministerium wolle man Carsharing fördern. Eine Buslinie soll ab Dezember zu Stoßzeiten bis zur luxemburgischen Grenze fahren. Auch wird es zum Einsatz von Streckenradaren kommen. Daneben setzt sich Anne Kelleter für eine Mobilitätsstudie über die N62 und ähnliche Straßen ein.
"Die dritte Perspektive, die dann diskutiert wird, ist eine Ausweitung der Mautnetze. Im Moment sind ja nicht alle Regionalstraßen mautpflichtig und wir gucken ja im Moment, ob auf der N62 eine Maut für LKW eine Lösung wäre, vor allem, um den Transitverkehr da raus zu halten. Ich denke, dass würde auf jeden Fall schon mal ein Problem lösen."
Robert Nelles hofft, dass auch die Regierung der DG das Vorhaben der CSP unterstützen wird. Ob sich die Liberalen und die Sozialdemokraten - die nicht nur in der DG sondern auch in der Wallonie in der Regierung vertreten sind - davon überzeugen lassen, ist fraglich. Trotzdem hofft Robert Nelles auf eine gemeinsame Strategie:
"Keiner der Minister, egal welche Farbe er hat - ob blau, orange, schwarz oder grün oder rot hat diese Akte letztendlich dahin bringen können, wo sie hingehört. Vor diesem Hintergrund ist es mir eigentlich wirklich egal, welche Partei oder Fraktion, ob Mehrheit oder Opposition, bemüht. Ich denke wir müssen da alle an einem Strick ziehen, um diese Akte nach vorne zu bringen und wieder auf den richtigen Weg bringen."
Der "richtige Weg" ist allerdings umstritten. Eine Diskussion dahin ist jedoch nicht ausgeschlossen und wird wohl auch noch etwas andauern. "Also ich würde mich freuen, wenn jemand von der CSP auf mich zukommen würde, als wallonische Abgeordnete", so Anne Kelleter. "Da bin ich auch absolut offen für, um Lösungsvorschläge, die nicht Umgehungsstraße heißen zu suchen."
In der Resolution bringt die CSP einen weiteren Diskutanten ins Spiel: nämlich Verkehrsminister Philippe Henry. Der solle sich doch bitte mal ein Bild vor Ort machen kommen, heißt es.
Andreas Lejeune
LKW-Maut ohne infrastrukturelle Gegenleistung geht schon mal gar nicht.
Wie sollen lebensnotwendige Güter und Baustoffe von Weiswampach in die DG kommen ohne LKW?
Genau so wenig die Sache mit dem angeblichen Transit. Soll das Problem auch noch nach Deutschland verlagert werden wie alle anderen Probleme? Von Weiswampach nach Eupen über einen riesen Umweg via Prüm Monschau Aachen direkt parallel hinter der Grenze mit der dreifachen Rußbelastung wie auf dem direktem Weg nur weil man in der BRD nichts für die Verursachung der Straßenschäden zahlen muss außerhalb der Autobahnen? Nichts ohne vorher unsere vom ausländischen Extra LKW-Ruß betroffenen Nachbarn in Deutschland darüber zu befragen!
Zurück zur Dorfumgehungsstraße:
Fragen wir am besten die Wohnbevoelkerung der Burg Reuländer Doerfer in Oudler und Grüflingen selber. Oder die Berufspendler und Kleinunternehmer. Ich gehe mal davon aus dass die allermeisten tief durchatmen würden, wenn der Berufsverkehr nicht mehr durch die schmalen Doerfer kriechen muss sondern über eine zeitgemäße Schnellstraße läuft.
Die N62 IST bereits Mautplichtig ab der Autobahnabfahrt bis zur Grenze.
Muss dieses Problem erst gelöst werde, wenn es da zu einem schrecklichen Unfall kommt wie vor Jahren in Stavelot wegen der Eau Rouge Brücke
Es wird andern Stellen jede Menge Geld ausgegeben was nicht nötig wäre, aber diese Sache ist nötig. Bedaure die Menschen die an dieser Strecke wohnen und jeden Tag aufpassen müssen dass sie nicht von den Rasern überfahren werden.
Die Wallonische Region sollte lieber diese Umgehungsstraße bauen anstatt den Rennzirkus in Spa-Francorchamps zu bezuschussen.