3 Kommentare

  1. Nicolas Pietkin hat sich friedlich, zielgerichtet und bestimmt für seine Muttersprache und die Kultur, in der er aufgewachsen war, eingesetzt und gegen Assimilierung gekämpft. Das macht ihn zum Vorbild für die vielen Menschen, die als Minderheiten in Europa und in der Welt leider heute immer noch Unterdrückung und Entwurzelungsversuchen ausgesetzt sind. Mich persönlich hat sein Wirken immer dazu ermuntert, mich beruflich, gesellschaftlich und politisch für bestmöglichen Erhalt und Schutz der deutschen Sprache und Kultur in Belgien einzusetzen. Die Bemühungen vieler hiesiger Politiker und das Entgegenkommen der beiden großen Volksgemeinschaften in Belgien haben uns in den letzten fünfzig Jahren Schritt für Schritt zu einer beachtlichen und nachahmenswerten Autonomie geführt. Sie jetzt und in Zukunft bestmöglich auszugestalten bleibt Verpflichtung, Ansporn und Ziel.

  2. Werter Herr Velz.

    Gut die Deutschsprachige haben jetzt eine Autonomie. Diese hat auch ein paar Schattenseiten, die Sie nicht erwähnen. Zum Beispiel die oft mangelhaften Französischkenntnisse von Schüler und Studenten. Viele, die eine französischsprachige Uni oder Hochschule besuchen, müssen zuerst mal ihre Französischkenntnisse verbessern bevor sie mit dem eigentlichen Studium beginnen können. Autonomie hin oder her, es ändert nichts an der Tatsache, dass die Deutschsprachige eine Minderheit sind und Französisch, Flämisch, etc lernen müssen, um im Inland zu arbeiten.

    Ich stehe dieser Autonomie skeptisch gegenüber, weil die Bürger nie einbezogen wurden in den Autonomieprozess. Es war ein Gnadenakt von oben.

    Am meisten haben die Postenjäger der politischen Parteien profitiert, nicht so sehr der einfachen Bürger. Der ist der Zahlmeister.

  3. Hallo Chantal, Hallo die Herren,
    damit ist die Geschichte des Denkmals und des Pastors Pietkin noch nicht zu Ende...nach dem Ende des preußischen Kaiserreichs und nachdem die Plattsprechenden sich im neuen Vaterland zurecht zu finden hatten, hat Pastor Pietkin sich mit sehr viel Verständnis eben nun für diese eingesetzt...Abbé Toussaint von Weismes, hat dies immer wieder betont. Toussaint hat sich übrigens vehement gegen die heidnische Ausführung des Denkmals mit den römischen Buben Remus und Romulus widersetzt. Er hat sogar Demonstrationen gegen diese heidnische Ausführung organisiert. (als ehemalige noch stolze Religionsschülerin des Abbé Toussaint möchte ich diesen Nachtrag hinzufügen.)