Ob die Impfungen tatsächlich am 5. Januar starten, wie Premierminister De Croo angekündigt hatte, darauf will sich DG-Gesundheitsminister Antonios Antoniadis nicht festlegen. Dies hänge von der Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde sowie den Lieferungen der Hersteller ab.
Fest steht, dass die Impfungen in mehreren Phasen erfolgen sollen. "Wir fangen zuerst mit den vulnerablen Gruppe an, d.h. dass Senioren und Personal in Wohn- und Pflegezentren geimpft werden, Mitarbeiter in den Krankenhäusern und überhaupt Menschen, die in der Pflege und Paramedizin arbeiten."
Eine zweite Phase ist für März/April geplant. "Das ist dann die Phase, in der die Massenimpfungen vorgenommen werden - wenn man möchte, denn es ist ja eine freiwillige Maßnahme. Auch da wird man zunächst mit den älteren Menschen und chronisch Kranken arbeiten", so Antoniadis. "Es wird ungefähr ein Jahr dauern, so viele Menschen wie möglich zu impfen."
Die Impfstrategie soll auf zwei Standbeinen stehen. "Standbein Nr. 1 sind die Impfzentren, also die Krankenhäuser oder Hallen. Das müssen wir noch im Detail klären", erklärt der Gesundheitsminister. "Daneben gibt es noch dezentrale Teams, die in Wohn- und Pflegezentren unterwegs sind oder bei Menschen, die nicht in der Lage sind, sich zu einem Zentrum zu begeben, um sich impfen zu lassen."
Wann und wie die Impfungen starten, hängt auch davon ab, ob ausreichend Material zur Verfügung steht. "Es geht nicht nur um den Impfstoff. Es müssen auch ausreichend Spritzen, Tupfer und sonstiges Material vorhanden sein. Das ist bereits bestellt worden vom Föderalstaat und wir als Deutschsprachige Gemeinschaft haben ebenfalls bestellt, um auf Nummer sicher zu gehen. Wir verlassen uns nicht nur auf das, was anderswo organisiert wird, sondern sind selbst aktiv", sagt Antoniadis. "Deswegen denke ich schon, dass wir im Januar starten werden, wenn ausreichend Impfdosen vorhanden sind."
Neben dem Material und den Impfdosen muss es auch genügend Personal geben, das die Impfungen durchführt. In den Augen von Gesundheitsminister Antoniadis eine besondere Herausforderung und er warnt, "dass wir aufpassen müssen, nicht in die Situation zu kommen, die Teststrategie erneut zurückzufahren, weil parallel geimpft werden muss und dafür auch Personal notwendig ist. Wir sind aber im Gespräch mit anderen Einrichtungen, die Personal beschäftigen, das die Ausbildung gemacht hat, und mit Hausärzten, um das Impfen in Ostbelgien zu organisieren".
Impfstrategie vorgestellt: Drei verschiedene Phasen ab Januar
Michaela Brück