8 Kommentare

  1. Man muss Frau Mauel dankbar sein für die Diskussion, die sie angefacht hat. Denn die Autonomie der DG macht nur dann Sinn, wenn sie dem Bürger auch etwas bringt und nicht nur den Postenjägern der politischen Parteien. Die Autonomie hatte von Anfang an einen Schönheitsfehler, die Bevölkerung wurde nie richtig eingebunden. Diese Autonomie ist ein Projekt von "oben" und nicht von "unten". Dies im Gegensatz zum Beispiel zum Schweizer Kanton Jura, bezüglich Fläche und Anzahl Einwohner der DG ähnlich, wo es eine Volksabstimmung gegeben hat vor Gründung des Kantons. Aber für mehr Bürgerbeteiligung und direkter Demokratie nach Schweizer Modell ist es nie zu spät. Auch nicht in der DG.

  2. Was soll man von einer Frau halten, die quasi im Wochentakt die Partei wechselt.
    Genau so wechselt sie wohl ihre Identität zwischen der Wallonie und Ostbelgien.

    Nein, solche Volksvertreter brauchen wir nicht!

  3. Sie irren sich, Herr Scholzen, wenn Sie sagen, dass die Autonomie ein Projekt "von oben" ist und nicht "von unten". Das Gegenteil ist der Fall. Die "von oben" haben gemauert, wo es eben möglich war. Nein, Herr Scholzen, es waren deutschsprachige Bürger der "Ostkantone", die zusammen mit ihren Priestern und Lehrern in den 50er und 60er Jahren die Kulturautonomie gefordert haben, für Gleichberechtigung gekämpft haben und - gottseidank - bei einigen mächtigen Politikern (z.B. Leo Tindemans) Gehör und Unterstützung gefunden haben. Bitte "googlen" Sie mal "Harmel-Kommission" oder lesen Sie das Manuskript der ostbelgischen Pionier-Journalisten von damals - Hubert Jenniges und Peter Thomas (beide ganz aus Ihrer Nähe !) - über die Geschichte der ersten 50 Jahre der Ostkantone in Belgien. Auch Sie, Frau Mauel ! Über die nächsten 50 Jahre Ostbelgien tausche ich dann gerne aus eigener Erfahrung mit Ihnen aus.

  4. Noch ein weiterer Schlag ins Gesicht unserer vertragsrechtlich zugestandenen Identität als DG. Als wenn die jetzt kürzlich wieder aufgerissenen Wunden aus der Nachkriegszeit durch diese abgewählte MR-Regierung nicht schon schlimm genug wären.

    Nein, wir brauchen weder Gelenmänncher noch sonstige Opportunistinnen die jedem dahergelaufenen Führer egal ob aus dem Osten oder aus dem Westen nach Jahrhunderten durchweg schlechter Erfahrung hinterherlaufen.

    Was wir brauchen ist eine echte Föderation nach dem Modell KHL mit echten Autonomierechten gleichberechtigter vier Gliedstaaten als Vorbild für eine funktionierende Staatenunion der Vereinigten Staaten von Europa.

    Wenn den Flamen oder Wallonen das nicht passt ist das nicht unser Problem. Wir sind freiwillig Teil der Föderation doch wir sind weder eine Preussische Provinz noch eine Brüsseler Kolonie als billiger Steuerzahler mit der man machen kann wie man lustig ist.

  5. Frau Auel ist allenfalls eine ``Möchte gern Wallonerin ``und wendige Opportunistin.
    Bis 1920 waren wir Preussen oder Neutral Moresneter, dann musste wir gute belgische Patrioten sei.
    1940 mussten wir gute Deutsche sein.
    1945 mussten wir wieder Belgier und gleichzeitig Sale Bosch sein.
    Jetzt sollen wir Walloner sein.
    Hört endlich auf mit diesem Mist und lasst uns in Frieden.

  6. "Hört endlich auf mit diesem Mist und lasst uns in Frieden."

    Kurz und knapp auf einen Punkt gebracht mit einer guten Zusammenfassung unserer Heimatgeschichte. Die sollen uns alle einfach respektieren als das was wir sind, dann koennen auch wir unsere Nachbarn wieder ernst nehmen.

  7. Werter Herr Velz.

    Ein Projekt von "oben". Damit meinte ich, dass die DG Autonomie das Projekt einer ostbelgischen Oberschicht aus Lehrern, Klerikern, Lokalpolitikern war und noch immer ist. Diese haben von der Autonomie profitiert. Haben gut bezahlte Posten bekommen. Die gewöhnlichen Bürger nur begrenzt. Es gab nie eine Volksabstimmung über ein Autonomiestatut. Und es besteht auch kein politischer Wille mehr direkte Demokratie zuzulassen. Die DG Bevölkerung wird nach wie vor für unmündig gehalten, wird wie kleine Kinder behandelt, denen man nichts zutraut und auf die man ständig aufpassen muss, dass sie kein Blödsinn machen.

    Ich stehe dieser ganzen Sache skeptisch gegenüber. Es hat auch zu Verschlechterungen geführt wie zum Beispiel die Französischkenntnisse. Will jemand aus der DG in der Französischen Gemeinschaft studieren, so fehlen oft die notwendigen Sprachkenntnisse.Diese müssen dann mühsam angeeignet werden genau wie ausländische Studenten.

  8. Es werden hier ständig 2 Dinge verwechselt: 1. die politische Zugehörigkeit zu einem bestimmten geographischen “Einheit” und die Volkszugehörigkeit (also mit Emotionen verbunden) aus der Tradition heraus, als es noch keine Staaten im heutigen Sinne gab. Ich will es nochmal mit Deutschland vergleichen: kein Mensch ‘fühlt’ sich als Nordrheinwestfale. Das ist ein politisches Konstrukt der Alliierten Mächte, aber man ist zugehörig zur politischen Wirklichkeit. Man fühlt sich hindessen als Rheinländer oder Westfale, je nach Geographie, und enger betrachtet dann als Eifeler, Sauerländer, Ruhrpöttler etc. Das ergänzt sich und schließt sich nicht gegenseitig aus. Aber unabhängig von dieser Begriffserklärung wird es kein Belgien zu 4. geben. Die Flamen, die die ganze Sache angestoßen haben und auch weiter bestimmen, wollen ein Belgien zu ZWEIT, Brüssel soll dabei ganz einverleibt werden. Das wird sich Brüssel aber nicht gefallen lassen. Also genießen Sie es, die bestbeschützte Minderheit Europas mit den meisten Privilegien zu sein.