So richtig heißer Wahlkampf ist das nicht. Der Themenabend der CSP strahlt eine Form von Gemütlichkeit aus. Das Publikum soll Fragen zum Wahlprogramm stellen können.
Die Kandidaten aus dem Kompetenzbereich Gesundheit nehmen sich viel Zeit, ihre Ziele vorzustellen: "Wir stehen für den Dialog. Heute ging es um das Wahlprogramm mit dem Fokus Gesundheitspolitik. Da liegt vieles im Argen. Da haben wir viel vor", so CSP-Spitzenkandidat Colin Kraft.
Die Partei nennt zahlreiche Herausforderungen im Gesundheitsbereich. Die beiden ostbelgischen Krankenhausstandorte sollen gesichert werden. Darüber hinaus sieht CSP-Kandidat Frédéric Marenne die Notwendigkeit für eine geriatrische Infrastruktur im Süden der DG und den dringenden Bedarf einer Psychiatrie im Norden der DG.
Und: Mehr Altenheimplätze sollen her. Madeleine Grosch, die für die CSP auf der Kammerliste der CDH antritt, kritisierte die Politik der föderalen Gesundheitsministerin Maggie De Block: "Unsere Sorge ist, dass unser solidarisches Gesundheitssystem weiter abgebaut oder zersplittert wird. Das macht Maggie De Block mit ihrem Liberalismus."
"Wir stellen fest, dass die Bürger morgen vielleicht nicht mehr den Zugang zu allen Gesundheitsdiensten haben und auch nicht mehr bezahlen können. Wir möchten keine Zwei-Klassen-Gesellschaft, wir möchten keinen Unterschied zwischen Arm und Reich."
Und selbst wenn man Zugang zur Krankenversorgung hat, laufe es nicht so wie es soll. "Wir wollen, dass jeder Bürger in der DG in seiner Muttersprache behandelt wird", erklärte Gerd Völl.
Genau so sieht es Patricia Creutz: "Wir brauchen Pflegekräfte und sind dann auch darauf angewiesen, dass die von außerhalb kommen. Das ist ja auch kein Problem, wenn die Menschen sich die Mühe machen, die Sprache dann auch zu lernen. Und da müssen wir sie verstärkt unterstützen."
Spitzenkandidat Colin Kraft rundete den Abend mit einem Versprechen ab. Die CSP wolle Lösungen für die Probleme der Menschen finden, auch dann, wenn sie nicht im Zuständigkeitsbereich der Deutschsprachigen Gemeinschaft liegen.
"Wenn wir über grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung, Krankenhäuser oder über Pflegekräfte reden, dann reden wir natürlich auch über föderale oder europäische Materie. Aber wenn wir uns nicht dafür einsetzen, wer tut es denn dann? Am Ende interessiert es die Bürger nicht, wer das Problem löst, sondern, dass es gelöst wird."
Manuel Zimmermann