Karl-Heinz Lambertz zieht Bilanz: "In diesem Senat steckt viel Potenzial"

"Es war für mich eine spannende Erfahrung, einmal in einer belgischen Kammer zu sitzen. Ich war mit sehr wenig Illusionen hierhin gekommen, weil ich ja wusste, dass man den Senat sehr stark geschwächt hatte", sagt Karl-Heinz Lambertz im BRF-Interview.

"Aber ich habe dann doch noch einige von diesen Illusionen verloren, als ich vor Ort erlebt habe, wie systematisch die Arbeit des Senats von einer Fraktion - der N-VA-Fraktion - boykottiert worden ist. Dennoch bleibt mein Fazit positiv. Es war eine sehr interessante Erfahrung und in diesem Senat steckt Potenzial - viel Potenzial."

"Wenn wir den belgischen Bundesstaat wirklich erwachsen werden lassen wollen, wenn wir möchten, dass bei dem, was auf Bundesebene geschieht, auch die regionalen Parlamente ein Wort mitsprechen können, dann brauchen wir einen Senat, wo dieser Dialog stattfindet. Wir sollten nach den fünf Jahren Bilanz ziehen und schauen, wie man das in der nächsten Legislatur besser machen kann."

Es stimme, dass er ein paar Plenarsitzungen verpasst habe, weil er als Vorsitzender des Ausschusses der Regionen an anderen wichtigen Tagungen teilnehmen musste. Er habe aber immer dafür gesorgt, alles aus dem Senat mitzubekommen.

Immer, wenn es um grundlegende Interessen und um die Rolle der DG ging, habe er seine Rolle als "Wachhund der Deutschsprachigen Gemeinschaft" wahrgenommen und sich resolut und in deutscher Sprache zu Wort gemeldet. "Damit auch jeder merkt, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft da ist."

"Wir bestimmen nicht, wohin der Weg geht. Aber wir sind von diesem Weg betroffen. Und deshalb ist es von allergrößter Bedeutung, dass wir da sind, dass wir aufpassen und zu gegebenem Zeitpunkt unsere Stimme erheben."

rop/km