Die Bildungsministerin der Französischen Gemeinschaft, Marie-Martine Schyns, hatte es sich nicht nehmen lassen, nach Eupen zu kommen, um der Listenvorstellung der CSP-CDH für die Wahlen zum Parlament der Wallonischen Region beizuwohnen.
Schyns ist zwar Spitzenkandidatin, hat aber auch Aussichten, erneut Ministerin zu werden. In dem Falle würde dann Robert Nelles als erster Ersatzkandidat nachrücken und wallonischer Abgeordneter werden. Nelles, PDG-Mandatar und Direktor des Arbeitsamtes, bringt schon einiges an Erfahrung mit.
"Meine berufliche Erfahrung in der wallonischen Region, in Kabinetten der wallonischen Region in den 80er Jahren, beim Forem Brüssel-Charleroi, das zeigt sicherlich die Nähe dazu. Und zum zweiten, dass unzählig viele Bereiche in der wallonischen Region verbleiben - trotz Kompetenzübertragung. Das sind die Hauptbeweggründe, um mich für die wallonische Region zu engagieren."
Zu den Schwerpunkten, die Nelles verteidigen will, gehören unter anderem der Erhalt der kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe und die Unterstützung der Projekte auf Ebene der ländlichen Entwicklung. Aber auch Wirtschaftsförderung oder die Verbesserung des regionalen Straßennetzes seien wichtige Herausforderungen.
"Die Umweltpolitik ist sehr umfangreich. Ich nehme nur ein Beispiel, was für uns von Bedeutung ist: die Probebohrungen, die in Kelmis und umliegenden Gemeinden geplant sind. Dieses Projekt werden wir mit Argusaugen verfolgen. Vor allem, weil auch ein neues Minendekret ansteht. Das ist ein Beispiel, wo es für uns von großer Bedeutung ist, nahe am Ball zu sein."
"Auch der Bereich Energie ist sehr wichtig. Wir haben Energiepläne in den einzelnen Gemeinden verabschiedet, wo wir zuständig sind und zukünftig noch zuständig sein können. Aber auch hier gibt es sehr viele Querverbindungen zur wallonischen Region. Da müssen wir sicherstellen, dass der Draht nahe ist und bleibt."
Nelles sprach sich auch für weitere Kompetenzübertragungen an die DG aus. Im Zusammenhang mit der Frage, ob die DG nicht zu klein sein, um all dies zu stemmen, zeigt sich Nelles optimistisch: "Die Zuständigkeiten, die wir jetzt bekommen werden - im Wohnungsbau, in Teilen der Energie und in Sachen Raumordnung - werden schon eine große Herausforderung sein. Ob die DG zu klein ist, wird sich zeigen."
"Fast alle Parteien waren damals der Auffassung, dass wir in der Lage sind, genau diese Zuständigkeiten zu übernehmen, weil die Raumordnung für uns ein ganz wichtiges Element ist - auch der künftigen Politikgestaltung in der Gemeinschaft. Was darüber hinaus geht, dürfte sicherlich eine noch viel größere Herausforderung sein, wo man sich sehr genau überlegen muss, was man will und kann."
Neben Robert Nelles kandidiert Sandra Houben-Meessen aus Lontzen auf dem vierten Ersatzplatz, sowie Marcel Henn auf Platz sechs der effektiven Kandidaten-Liste. Henn ist Schöffe für das Schulwesen und die Integration in der Gemeinde Kelmis.
Der Malmedyer Schöffe Simon Dethier steht auf Platz zwei der effektiven Liste. Der Bleyberger Schöffe Jonathan Deckers aus Montzen belegt Platz vier. Die Landwirtin Astrid Bastin aus Ondenval kandidiert auf Platz sechs der Ersatzliste. Sie ist bereits Abgeordnete im Lütticher Provinzialrat.
cd/km