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  1. Es ist unbestritten, dass die neun Provinzen für die Telekommunikations- und Verkehrsverhältnisse des neunzehnten Jahrhunderts sinnvoll waren. Der aktuelle Disput um die Provinzen findet aber auf einer völlig falschen Ebene statt. Nicht die Frage, ob die Provinzen abgeschafft werden oder nicht, sollte im Mittelpunkt stehen, sondern die Frage, ob und wo die Provinzen in einem Belgien der Regionen und Gemeinschaften noch sinnvoll sind und wie man pragmatisch damit umgehen kann. Vor mehr als zwanzig Jahren hat man das für die Provinz Brabant sehr wohl erkannt, die Provinz aus Sprachgründen in zwei geteilt und Brüssel zur provinzfreien Zone gemacht. Genau so hätte man ganz einfach die DG aus der zweisprachigen Provinz Lüttich herauslösen können, wenn es damals - dreißig Jahre nach den Sprachgesetzen - wirklichen Willen gegeben hätte, die deutsche Sprachgemeinschaft gemäß der Verfassung zu respektieren. Mich wundert, dass Staatrechtler Behrendt diese diese pragmatische Lösung immer noch völlig ausblendet.