Russische Diamanten seien nicht für ewig, so Michel in Anspielung auf ein bekanntes Sprichwort – der Handel mit ihnen werde im Rahmen der Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine eingeschränkt werden.
Der Export von Diamanten ist eine wichtige Einnahmequelle für Moskau. 2021, also vor der Invasion, brachten Diamanten dem Putin-Regime etwa 3,7 Milliarden Euro ein. Bei diesem Handel kommt Belgien mit Antwerpen – neben Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten – eine entscheidende Rolle zu. Innerhalb Europas ist Antwerpen auch das wichtigste Handelszentrum: 85 Prozent aller Rohdiamanten, 50 Prozent aller geschliffenen Diamanten und 40 Prozent der Industriediamanten werden über Antwerpen gehandelt. Rund ein Drittel dieser Diamanten stammt aus Russland.
Bislang war die Diamantenindustrie von den Sanktionen gegen Russland ausgeklammert geblieben, was sich nun aber eben ändern soll. Premierminister Alexander De Croo hat versichert, dass sich Belgien nicht gegen eine einstimmige diesbezügliche Entscheidung sperren wird. Allerdings müssten die Sanktionen so maßgeschneidert werden, dass sich der Antwerpener Handel mit russischen Diamanten nicht einfach woanders hin verlagere, beispielsweise nach Indien.
Boris Schmidt