Bis zum Schluss war es spannend. Fast alle Fraktionen im Brüsseler Regionalparlament hatten keine Vorgaben für die Abstimmung gemacht. Jeder Abgeordnete konnte frei von Parteizwang so entscheiden, wie er es für richtig empfand.
Mit 42 gegen 38 Stimmen wurde der Vorschlag zum Verbot des Schächtens ohne vorherige Betäubung dann auch nur hauchdünn abgelehnt. Acht Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Auch Mitglieder der Parteien Défi, Groen und Open VLD, die den Vorschlag zum Verbot des Schächtens ohne Betäubung der Tiere vorgelegt hatten, lehnten den Vorschlag ab.
In den langen Diskussionen vor der Abstimmung drehte sich die Frage im Kern darum, ob das Wohl des Tieres beziehungsweise wissenschaftliche und juristische Argumente mehr zählen sollen als religiöse Überzeugungen.
Schächten nennt man das Schlachten von Tieren, bei dem das noch lebendige Tier nach einem Schnitt in den Hals ausblutet. Das religiöse Ritual wird von Moslems und Juden praktiziert.
In Flandern und der Wallonie ist das Schächten von Tieren seit drei Jahren verboten.
Kay Wagner
Da sieht man wieder wer in Brüssel das Sagen hat.......
Ja, das ist der Fortschritt in der Hauptstadt. Aber Diesel-Pkw die Zufahrt unter Strafe zu verbieten, das ist juristisch sauber? Duckmäusertum auf höchstbezahlter Ebene.
Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Da bleibt in Europas Hauptstadt so ein archaisches Ritual erlaubt. Juristisch betrachtet ist es in Brüssel schlimmer zu schnell zu fahren als dieses Ritual aus der Urzeit zu praktizieren. Diese Geschichte ist Wasser auf die Mühlen von VB und anderen Rechtsradikalen. Die sind dankbar für solch eine Wahlkampfmunition. Selbst unter Gelehrten ist die Frage, ob man beim Schächten betäuben darf oder nicht, sehr umstritten. Mich würde nur zu gerne die Meinung der jüdischen und moslemischen Bevölkerung Brüssels interessieren.
Wir müssen ja nicht groß darüber nachdenken, wessen religiöse Befindlichkeiten damit berücksichtigt werden sollen...
Es gibt keinen radikalen Islam oder politischen Islam oder Islamismus oder..... noch so ein diffenrenzierendes politisch-korrektes Wort, dies alles zu umschreiben: Es gibt nur Islam.
Wer das nicht kapiert, der hat die Zielsetzungen dieser Gotteswahn-Ideologie nie verstanden.
Wer in einem anderen Land lebt als das Land aus dem man kommt, sollte auch die Normen und Werte respektieren.
Integration bedeutet nicht, dass man sich hier für Zuwanderer verbiegen und sich selbst in Frage stellen muss.
Im Gegenteil, man sollte die hiesigen Gegebenheiten in den Vordergrund stellen und das auch dürfen ohne gleich von wem auch immer als nationalistisch und ausländerfeindlich betitelt werden.
Belgische Institutionen stehen am Pranger, Bürger werden vernachlässigt in der hier möglichen Form des Zusammenseins, nur weil nicht darauf geachtet wird, wie man in Belgien leben möchte.
Und das seit Generationen.
In den Herkunftsländern vieler Einwanderer, wäre der Umkehrschluss gar nicht denkbar.
Gehts noch?
@ MARCEL SCHOLZEN EIMERSCHEID Wieso ist man rechtsradikal, wenn man etwas gegen den zunehmenden Einfluss eine mittalterlichen Weltanschauung hat, die sich als Religion getarnt in alle Lebensbereiche einmischt und uns zivilisatorisch um Jahrhunderte zurück wirft? Ich habe auch nicht im Ansatz etwas mit "rechten" Ideologien zu tun und möchte trotzdem nicht, dass wir in naher Zukunft dem Islam immer mehr verpflichtet werden. Eben weil ich NICHT rechts bin, sondern demokratisch-freiheitlich gesinnt. Also das genaue Gegenteil von islamisch.
Herr Simons
Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass Rechtsradikale dieses Thema, Schächten ohne Betäubung, beim nächsten Wahlkampf thematisieren und für sich nutzbar machen könnten anstatt demokratische Parteien.Diese Gefahr sehe ich.Das würde die Gesellschaft noch mehr polarisieren und spalten.Um dem aus dem Wege zu gehen, wär ein Volksentscheid die beste Lösung.
Ich persönlich bin für ein Verbot des Schächtens ohne Betäubung.Und auch für einen Laizismus wie in Frankreich, dh strenge Trennung von Religion und Staat.
Die Gefahr einer Islamisierung besteht nicht, weil der Islam in unzählige sich gegenseitig bekämpfende Gruppen gespalten ist.Es fehlt eine zentrale Autorität wie der Papst, die sowas organisiert und dirigiert.Die gescheiterte Moslemexekutive beweist das.