"Für Pflegekräfte ist eine Impfung mehr als nur eine individuelle Entscheidung": Klare Worte von Premierminister Alexander De Croo. Gesagt hat er sie schon am 20. August. Der Konzertierungsausschuss hatte sich damals schon im Grundsatz für eine Impfpflicht für Pflegekräfte ausgesprochen.
Begründung: Patienten in Krankenhäusern und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen haben das Recht auf maximalen Schutz: "Im Grundsatz geeinigt", das hieß konkret: Ja, der Konzertierungsausschuss will eine Impfpflicht für Pflegekräfte einführen.
Die Politik wollte das aber auch nicht dem Sektor einfach so "par ordre de Mufti" aufs Auge drücken. Vielmehr wolle man erst die verschiedenen Akteure anhören. Dann sollten die Gesundheitsminister des Landes auf dieser Grundlage die Bedingungen definieren, wie eine solche Impfpflicht für Pflegekräfte eingeführt werden kann.
Jetzt sind genau zwei Monate seit dem 20. August vergangen. Die Konzertierung mit den verschiedenen Akteuren läuft und es liegen auch erste Gutachten vor. Die Zeitungen L'Echo und De Tijd haben etwa die Empfehlungen des Nationalen Arbeitsrates einsehen können.
Darin formulieren zumindest die Krankenhausdirektionen des Landes einen ziemlich deutlichen Standpunkt: Impfverweigerer unter den Pflegekräften sollten vom Dienst suspendiert und in letzter Konsequenz auch entlassen werden können.
"Für uns ist klar, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen, keinen Platz im Pflegesektor haben", betonte in der VRT auch Margot Cloet, Geschäftsführerin von Zorgnet Icuro, dem größten Dachverband von Pflegeeinrichtungen in Flandern. Wer nach einer Bedenkzeit von drei Monaten bei seiner Weigerung bleibt, der sollte entlassen werden.
Übergangsperiode von sechs Monaten
Man würde da noch eine Übergangsperiode von sechs Monaten vorsehen, in denen das Beschäftigungsverhältnis nur vorläufig ausgesetzt würde. Der oder die Betreffende könne sich dann nach einem neuen Job umsehen oder gegebenenfalls auch nochmal umentscheiden. Danach wäre dann aber endgültig Schluss.
Das sollte nach ihrer Überzeugung landesweit in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten, sagt Margot Cloet - also auch in Flandern, trotz der allgemein hohen Impfquote in der Region.
Natürlich sei es so, dass in Flandern vergleichsweise sehr viele Menschen geimpft seien - auch im Pflegesektor. Aber man sei der Ansicht, dass sogar noch die kleine Minderheit von Nicht-Geimpften ein zu großes Risiko darstelle, sowohl für die Patienten beziehungsweise Bewohner als auch für die Kollegen: "Wir müssen alles dafür tun, dass Menschen, die im Gesundheits- oder im Pflegesektor arbeiten, zu 100 Prozent geimpft sind", sagt die Geschäftsführerin des Pflege-Dachverbandes.
In der Zeitung De Tijd mahnt Cloet zudem zur Eile. "Man sieht immer mehr Corona-Ausbrüche, und entsprechend fällt immer mehr Personal zeitweilig aus".
Gewerkschaften sehen es anders
Nun ist es so, dass im Nationalen Arbeitsrat nicht nur die Arbeitgeber vertreten sind, sondern auch die Gewerkschaften. Die sehen das ganz anders. Auch das geht aus der Empfehlung hervor, die die Zeitungen einsehen konnten.
Demnach lehnen die Arbeitnehmervertretungen eine Impfpflicht für Pflegekräfte ab und erst recht wollen sie keine Maßnahme, die bis zur Entlassung eines Personalmitglieds gehen kann.
Dass die Sozialpartner in dieser Frage gespalten sind, dürfte eigentlich niemanden wirklich überraschen. Nun liegt es an der Regierung beziehungsweise den verschiedenen Gesundheitsministern des Landes, den Knoten durchzuhacken.
Wie L'Echo berichtet, arbeite der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke zwar schon an einem Gesetzesvorschlag, doch sei das Ganze komplizierter als zunächst erwartet. Man hoffe aber doch, gegen Ende des Jahres oder Anfang 2022 einen ersten Entwurf vorlegen zu können.
Roger Pint
Gut zu wissen, dass wenigstens Belgien keinen Mangel an Pflegekräften hat.
In anderen Ländern werden sie verzweifelt gesucht.
"Die Delta-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 ist der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge so ansteckend wie Windpocken und kann den Schutz von Impfungen leichter durchbrechen. Das heißt auch Geimpfte können sich mit der Variante anstecken und diese weitergeben", stand im Ärzteblatt vom 30.07.2021.
Auch die 2G-Partys von Münster und Hamburg haben gezeigt, dass sich Geimpfte anstecken können und das Virus In großem Stiel weitergeben können.
Es gibt also keinen wissenschaftlichen Grund, Ungeimpfte zu terrorisieren und zu einer Impfung mit einer nebenwirkungsreichen experimentellen Gentherapie zu nötigen. Vor dem Hintergrund der vielen bekannten dauerhaften Impfschäden kann jeder nur für sich allein das Risiko einer schweren Coronainfektion mit dem Risiko eines Impfschadens abwägen.
Einfach ein Armutszeugnis
Menschen zu entlassen!
Was haben wir bloss alle vor Corona gemacht
Es gab Krankheiten und eigentlich gibt es sie noch immer wie strepptokokken die man sich im KH geholt hat
Ekelhaft der Druck der auf den Menschen lastet
Hoffe das die Leute eine richtige Entscheidung treffen
Denn gutes Pflegepersonal kann man nicht ersetzen und gibt es nicht wie Sand am Meer
Das ist genau die richtige Einstellung um schnell einen Kollaps herbei zu rufen.
Und ich dachte es gäbe Personalmangel in den Krankenhäusern??!!
Hätte ich den Eindruck, das die Impfflicht- Befürworter zum mindesten noch grob orientiert wären, was sie da fordern, würde ich eine Impfpflicht sogar befürworten.
Bei den immer mehr aufkommenden Ungereimtheiten und Zweifeln am Impfstoff, dessen Wirksamkeit und den Langzeitfolgen lehne ich eine Impfflicht für wen auch immer ab.
Kann in Belgien sich irgendeine Pflegeeinrichtung leisten Menschen zu entlassen? Wer diese Massnahmen befürwortet, nimmt billigend in Kauf den Pflegenotstand zu verschärfen.