Es ist das erste Mal, dass der neue kongolesische Präsident Félix Tshisekedi seit seiner Amtseinführung im Januar neue Botschafter akkreditiert hat. Dass darunter auch der belgische ist, darf als deutliches Zeichen an Belgien verstanden werden.
Tshisekedi setzt damit wieder die Zeichen auf Verständigung, nachdem das Verhältnis zwischen Belgien und dem Kongo unter Tshisekedis Vorgänger, dem langjährigen Machthaber Joseph Kabila, gerade in den letzten Jahren von Kabilas Amtszeit stark angespannt gewesen war.
Diese Spannungen hatten letztlich auch zum Bruch der offiziellen diplomatischen Beziehungen geführt. Belgien hatte sich kritisch zu der ständigen Verschiebung der Präsidentschaftswahlen geäußert, die eigentlich schon 2016 hätten stattfinden müssen.
Tshisekedi hatte schon bei seiner Amtseinführung angekündigt, die diplomatische Eiszeit, die sich in den letzten Jahren unter Kabila zwischen dem Kongo und vielen anderen Ländern ausgebreitet hatte, beenden zu wollen. Gleichzeitig mit dem belgischen Botschafter erhielten deshalb jetzt auch die Botschafter der EU, von Angola, Schweden, Italien, der Schweiz und des Vatikans ihre neuen Akkreditierungen.
Belgien hatte im Januar 2018 seinen bislang letzten Botschafter im Kongo nach Belgien zurückgerufen.
Kay Wagner