Es kam, wie es kommen musste. So sehen es zumindest viele Beobachter. Das Ende des Klatschmohns hat jedenfalls noch einmal jedem klar vor Augen geführt, dass eine Regierung in der Wallonie ohne die MR nicht möglich ist.
Und doch zieren sich die Sozialisten noch. Zwar hat der PS-Vorstand beschlossen, jetzt Einladungen an Ecolo und eben auch an die MR zu versenden. Die Rede ist aber zunächst nur von einem "Sondierungstreffen". Dies aber dann doch schon ausdrücklich mit Blick auf eine mögliche Aufnahme tatsächlicher Koalitionsverhandlungen.
Basis der Gespräche sollen die Leitlinien sein, die PS und Ecolo schon erarbeitet haben. Die Parteien sollen prüfen, was geändert oder hinzugefügt werden kann, um die MR eventuell mit ins Boot zu holen.
Bei der MR reagiert man laut Medienberichten durchweg positiv. Bei Ecolo dürften die Bauchschmerzen demgegenüber mindestens genauso groß sein wie bei den Sozialisten. Nicht nur, dass die Grünen den Liberalen die Attacken aus dem Wahlkampf noch nicht verziehen haben. Darüber hinaus wäre Ecolo in einer möglichen Dreierkoalition rein rechnerisch nicht nötig. Und eine Regierungsbeteiligung unter diesen Umständen haben die Grünen bislang immer ausgeschlossen.
Dennoch wird erwartet, dass der sogenannte "Föderationsrat" sein grünes Licht geben wird. Schließlich geht es bislang ja "nur" um ein Sondierungstreffen.
Roger Pint