"Die Menschen wollen keine neuen institutionellen Reformen, sondern konkrete Lösungen für ihre Alltagsprobleme", sagte PS-Chef Elio Di Rupo am Donnerstagmorgen in der RTBF. "Und wenn die N-VA auf ihre institutionellen Forderungen verzichtet, nun, dann sind wir in einem anderen Universum."
Heißt wohl: Die PS schließt eine Koalition mit der N-VA nicht mehr grundsätzlich aus. Und dem widerspricht auch nicht die Klarstellung, die die PS später per Twitter nachlieferte. Da heißt es, dass man sich nicht wünsche, mit der N-VA zu regieren, was ja auch nicht bedeutet, dass man das prinzipiell ausschließt. Man kann also behaupten, dass der PS-Chef die Tür zumindest einen Spalt weit geöffnet hat.
Die N-VA ging ihrerseits darauf zunächst aber nicht ein. "Wenn man mit der PS rede, dann nur über Konföderalismus", hieß es in einer kurzen Stellungnahme. Im Klartext: Die flämischen Nationalisten reden mit der PS, wenn überhaupt, dann nur über eine neue Umordnung des Staatsgefüges.
Unterdessen hat auch Ecolo auf den Vorstoß von Elio Di Rupo reagiert. Auch die Grünen stellen fest, dass es da wohl eine Öffnung bei der PS gebe. Ecolo habe da seinerseits seine Haltung aber nicht geändert, hieß es in einem Kommuniqué. Jegliche Zusammenarbeit mit der N-VA sei und bleibe unmöglich.
Roger Pint