Sabine Laruelle hat wieder Lust, Politik zu machen. Nachdem sie 2014 der Politik der Rücken gekehrt hatte, um nach eigenen Worten "die eine Legislatur zu viel" zu vermeiden, hat sie jetzt wieder Blut geleckt.
Ausschlaggebend dafür sind vor allem zwei Gründe, wie sie erklärt: zum einen die vielen Protestbewegungen der vergangenen Monate. "Da wird viel Desinformation betrieben", sagte Laruelle am Sonntag. Ihre Aufgabe sieht die studierte Agrarwissenschaftlerin darin, das Programm ihrer Partei auf regionaler Ebene zu verteidigen.
Zum anderen sei die Regionalpolitik durch die sechste Staatsreform aufgewertet worden. Diese Regionalpolitik mitzugestalten, das wolle sie mit "noch größerer Überzeugung tun als vor fünf Jahren".
Laruelle hatte ihre politische Karriere Anfang der 1990er Jahre auf regionaler Ebene als Mitarbeiterin im Kabinett des damaligen wallonischen Landwirtschaftsministers Guy Lutgen begonnen. 2003 wurde sie dann erstmals zur Föderalministerin ernannt. Im Kabinett Verhofstadt zwei war sie zuständig für Mittelstand und Landwirtschaft.
Zuletzt war Laruelle im Privatsektor beschäftigt, bis vor gut einem Jahr auch als Verwaltungsratsmitglied von Carrefour Belgien.
Kay Wagner