Die Maßnahme war vor knapp zwei Jahren angekündigt worden. Im August 2015 hatte ein Mann mit Schusswaffen auf dem Bahnhof Brüssel Midi einen Thalys Richtung Paris bestiegen. Der Attentäter konnte im Zug überwältigt werden. Es gab vier Verletzte.
Jetzt sollen die damals versprochenen Sicherheitsschleusen also kommen. 17 Millionen Euro macht die SNCB dafür locker. Damit sollen sowohl die Anlagen selbst finanziert werden, wie auch das Personal, das die Anlagen überwachen soll. Im Juli sollen die Anlagen zunächst aufgebaut werden. Wann sie in Betrieb gehen werden, steht angeblich noch nicht fest.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Anlagen, die es in Frankreich bereits gibt, bleibt bestehen. Einige internationale Züge halten zum Beispiel auch am Brüsseler Nordbahnhof. Dort soll es keine Sicherheitsschleusen geben. Auch in Deutschland sind solche Anlagen bislang nicht geplant.
Die SNCB hat bereits als Reaktion auf das Thalys-Attentat die Sicherheit auf den Bahnhöfen erhöht. Es gibt mehr Überwachungskameras und mehr Sicherheitspersonal.
Kay Wagner - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA