12 Kommentare

  1. Sie finden es also gut, dass ein Magnette gleich zweimal das Königshaus vor den Kopf stösst und brüskiert? Das erste Mal als er sich selbst vom Informator zum Formator beförderte und das zweite Mal als er den königlichen Beauftragten öffentlich durch die Medien bloßstellte. So ein Affront hat das Königshaus bisher selbst von den anti-monarchistischen Parteien nicht erlebt. Sie finden es also auch gut wenn der Herr Magnette, natürlich sehr einseitig, aus diskreten Gesprächen ausplaudert? Jeder kleine Gemeindepolitiker sieht das wohl anders. Sie finden es also gut dass Herr Magnette eine Partei, die CD&V um sie nicht zu nennen, beleidigt und auflaufen lässt, obwohl er gerade diese Partei für seine Traumkonstellation braucht? Sie finden es also gut wenn Herr Magnette weiter arrogant selbstverliebt seine eigenen Überzeugungen hochhält? Was machen wir denn wenn alle Parteien in unserem Vielparteienstaat das machen?

  2. Herr Wagner.
    Im Prinzip haben Sie Recht. Gerade heutzutage bräuchte man starke traditionelle Parteien, um die aktuelle Krise zu lösen. Nur wie soll das gehen ? Die haben doch ihr Vertrauen verspielt bei der Bevölkerung. Jedes Wettbüro und jede Lotterie genießen doch mehr Vertrauen als die traditionellen Parteien in Belgien. Da braucht man sich ja nur die ostbelgischen Sozialisten und Liberale anzusehen. Die sind total farblos geworden. Unterscheiden sich nur durch Ihren Namen. Unter anderem feiern die ostbelgischen Sozialisten nicht mal mehr den 1. Mai. Eigentlich ein Unding für Sozialisten. Oder Liberale wie Alexander Miesen gehen auf eine Einheitlsliste bei den Gemeinderatswahlen. Nur aus Machterhalt. Steht eigentlich im Widerspruch zur liberalen Idee.

  3. Ein persönlicher Kommentar eines Journalisten, welcher gewisse Begebenheiten und Fakten einfach ignoriert. Eines besseren Beweises bedurfte es nicht um aufzuzeigen, dass gewisse Journalisten auf dem linken Auge blind sind.

  4. Werter Herr Schumacher,

    natürlich wäre es besser gewesen Herr Magnette hätte sich von der N-VA und dem Vlaams Belang am Nasenring durch die Manege ziehen lassen. Leider hatte er genug Charakter sich nicht von den "Vereinfachern" eingraben zu lassen.
    Für komplexe Probleme gibt es nun einmal keine einfachen Lösungen.
    Was haben Sie eigentlich gegen Politiker die noch Überzeugungen haben? Opportunisten haben wir doch, gerade in der Politik, wahrlich genug.
    Vielleicht sollte man einmal über eine Reform nachdenken die das zersplitterte Parteiensystem Belgiens abschafft und statt dessen nationale Parteien schafft die überall gewählt bzw abgewählt werden können.
    Dies hätte auch den Vorteil das sich die Befürworter einer "Verzwergung" Belgiens nicht nur durch Kommentare in den Foren sondern auch im Wahllokal austoben könnten.
    Ich wage trotzdem zu bezweifeln das "die Veralgemeinerer" dann noch so stark sind wie bisher.

  5. Werter Herr Gebser,
    durch Ihren Kommentar ist mir nochmal bewusst geworden, dass es in Belgien auf der nationalen Ebene für fast jede politische Richtung offenbar zwei Parteien gibt: also flämische wie wallonische Sozialisten, Liberale, Konservative, Grüne und so weiter. Als "Deutscher" verwundert mich das etwas. War das immer so oder ist es ein Nebenprodukt der zahlreichen belgischen Staatsreformen?

    Wie kann man den da national auf einen Nenner kommen und eine föderale Regierung bilden? Hier liegt doch nach meiner Ansicht die Ursache für die immer so schwierigen und langwierigen Versuche einer Regierungsbildung. Wenn Sie hier über eine Reform schreiben, dann kann ich das nur unterstützen- wenn denn innerbelgisch so etwas überhaupt machbar wäre. Ich kann mir durchaus vorstellen, das es in einem solchen komplexen und verschachtelten System viele Mitesser gibt, die an einer Reform wohl wenig Interesse hätten.

  6. Herr Gebser,
    In meinem Kommentar ging es nicht um Inhalte, sondern um die Form. Ich habe Verständnis für die Besorgtheiten und Probleme einer jeden Partei, ich habe aber keinerlei Verständnis für ein Auftreten wie es Herr Magnette an den Tag gelegt hat. Wie ein trotziges Kind das in den Boden stampft, Erwachsene gegen das Schienbein tritt, wie am Spiess brüllt um ja nicht gebadet zu werden und das doch ganz genau weiss dass es zum Schluss in der Badewanne landet (oder in den Hühnerstall). Hören Sie dazu am heutigen Tage mal die Kommentare der politischen (flämischen) Parteien. Aber was interessiert einen Magnette die Flamen?

  7. Werter (soviel Zeit sollte sein) Herr Schumacher,

    das von Ihnen geschilderte Verhalten kann ich bei Herrn Magnette nicht feststellen.
    Ich habe aber volles Verständnis dafür das er sich nicht unbegrenzt verleumden und beleidigen lassen will.
    Die Kommentare der flämischen Parteien brauchen Herrn Magnette nicht zu kümmern da er (an)Führer einer wallonischen Partei ist. Dies ist, im Gegensatz zu den von Ihnen angeführten Kommentaren, ja der Kernpunkt meiner Kritik. Die einzigen die es geschafft haben eine landesweite Partei zu bilden sind die Kommunisten. Die aber sind noch weniger wählbar als die Rechten, die sich so gerne Konservative nennen.
    Vielleicht sollte man das politische System Belgiens komplett überarbeiten. Das dürften aber keinesfalls die Politiker machen denn, wie Herr Schäuble gesagt hat, wenn man einen Sumpf trocken legen will darf man nicht die Frösche fragen.

  8. Werter Herr Gebser!
    Wenn Sie das Fehlverhalten von Herrn Magnette nicht erkennen, so haben wir beide wohl eine andere Sichtweise über Verhalten, Höflichkeit und Respekt bei Verhandlungen. Ihre Aussage über Verleumdungen und Beleidigungen an die Adresse von Herrn Magnette möchten Sie doch bitte beweisen, ich kann da nichts finden. Und wenn Sie dann noch meinen ein „Führer“ einer wallonischen Partei brauche sich (bei der Bildung einer föderalen Regierung wohlgemerkt) nicht um die Kommentare der flämischen Parteien zu kümmern so sollten Sie vielleicht das Funktionieren des belgischen Staates nachschlagen. Vielleicht fragen Sie ja auch bei Herrn Magnette nach warum wir dann nicht längst eine Regierung haben?

  9. Werter Herr Gebster, warum gibt es in der geeinten BRD zwei Parteien mit dem grossen C im Parteienkürzel obschon die Einheitssprache doch deutsch ist ? Zum Vergleich, in Belgien gibt es drei anerkannte Sprachgruppen. Kennen sie die geschichtliche Entwicklung Belgiens? Dann müssten sie auch die Strukturen der belgischen Parteienlandshaft besser verstehen.

  10. Werter Herr Schumacher,

    wir haben auf jeden Fall verschiedene Sichhtweisen darauf was gut für das Land und, in meinen Augen fast noch wichtiger, was gut für die Gesellschaft und deren Zusammenhalt ist. Unbewusst sprechen Sie dabei das Hauptübel an flämische und wallonische Parteien. Benötigt würden belgische Pateien.Wenn Sie keine Beleidigungen, Verleumdungen und Diffamierungen Seitens konservativer (?) Politiker finden können sollten Sie sich mit den Interviews der zweiten Reihe der N-VA beschäftigen. Vergessen Sie aber nicht vorher die Parteibrille abzunehmen.

    Werter Herr Fink,
    es gibt in Deutschland keine zwei Parteien mit dem "C". Es gibt einen Landesverband der größer sein will als die Anderen und glaubt wenn er sich sozial statt demokratisch nennt hätte er ein Alleinstellungsmerkmal.Das ist aber keine andere Partei. Da jede Partei in D.für jedes Bundesland ihre Landesverbände hat stellt das kein Problem dar. Bezüglich der Sprachgruppen empfehle ich einen Blick in die Schweiz. Die haben sogar eine Regierung.

  11. Werter Herr Gebster,
    Danke für die Erläuterungen. Ich stelle demzufolge fest, Wähler in NRW, Hessen, .... können also eine CSU nicht wählen genau wie in Belgien, wo wallonische Wähler auch keine flämische CD&V, SP-A, NV-A oder Groen wählen können. Sie sehen, das Problem ist nicht nur auf Belgien gemünzt. Wenn sie schon die zweite Reihe der NV-A bemühen müssen um sich zu rechtfertigen, dann verlieren sie die"Scharfschützen" der wallonischen PS bitte ebenfalls nicht aus den Augen.

  12. Werter Herr Schallenberg,

    die Teilung der belgischen Parteien hat nach der endgültigen Festlegung der Sprachgrenzen in den sechziger Jahren begonnen. Die erste, die sich geteilt hat, war die staatstragende CVPSC (Christelijke Volks Partei Social Chrétien). Die liberale Partei (PFF), die ihre Wahlkampagne auf der Einheit des Landes aufgebaut hatte, erlitt dann eine Schlappe außer im deutschsprachigen Bereich (hier 33%!) und explodierte in mindestens vier. Es hat lange gedauert, bis sie wieder wie jetzt zwei waren. Die sozialistische Partei (BSP) – mit Belgisch im Namen – zerbrach 1974 darüber, dass der sozialistische Erstminister Edmond Leburton kein Flämisch konnte. Nur die Kommunistische Partei Belgiens und kommunistische PTB/PvdA (Partei der Arbeit Belgiens) blieben aus Internationalismus national geeint. Dann kamen die Grünen als einheitliche Partei, die sich dann später scheinbar mehr aus praktischen Gründen teilten.