Live-Musik, Gespräche, Interviews, Features - die Bandbreite, die die hauseigene Meakusma-Radiostation von Eupen aus in die Welt sendet, ist groß. Und das für ein Wochenende lang - quasi als Festivalersatz. "Wir senden jetzt hier aus dem Heuboden von Freitag, also von heute bis Sonntag täglich von zehn bis Mitternacht", erklärt David Langela.
Das Radiolabor bietet Meakusma auch die Gelegenheit, sich mit dem Medium an sich auseinanderzusetzen - und gewohnte Hörformate durch neue, experimentellere zu ersetzen. "Für uns ist es auf jeden Fall eine Premiere, dass wir das jetzt in der Form machen. Wir hatten bisher jedes Jahr Radio beim Festival, aber da war der Fokus viel stärker auf Musikdarbietungen und vereinzelte Interviews. Diesmal arbeitet man auch mehr mit Radiokunst, mit mehr Redebeiträgen und unterschiedlichen kleineren Formaten."
David Langela beschreibt das Meakusma-Publikum als "unterschiedliche Menschen, die etwas gemeinsames erleben und erfahren möchten". Auch wenn das Festival dieses Jahr nicht stattfindet, die Gelegenheit zum gemeinsamen Erleben fällt nicht ganz weg. Im Ikob werden drei Installationen zu sehen sein, am Sonntagabend finden in der Friedenskirche zwei Konzerte statt. Daneben ist im Schlachthof eine kleine Bar eingerichtet, wo man, gemeinsam mit anderen, dem Radioprogramm folgen kann.
Trotz interessanter und neuer Erfahrungen hoffen die Organisatoren, dass der zusammenbringende Aspekt nächstes Jahr wieder im Mittelpunkt steht. "Wir erwarten hier keinen Zuschaueransturm, das ist gerade einfach nicht die Zeit dafür. Und wir hoffen, dass wir nächstes Jahr zurück zum alten Format gehen können und dann eben diese Zusammenkunft von Leuten aus allen Ecken der Welt in Eupen feiern können - weil das eigentlich neben dem Inhalt und neben der Musik auch immer mit der schönste Aspekt am ganzen Wochenende war."
Andreas Lejeune