Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben haben Einsatzkräfte in der Türkei einen 13 Jahre alten Jungen nach 182 Stunden unter Trümmern lebend geborgen. Sie trugen den Jungen in der Provinz Hatay am frühen Montagabend auf einer Liege zum Krankenwagen.
Überlebende, die jetzt noch gefunden werden, müssen Zugang zu Flüssigkeit gehabt haben - etwa zu Regenwasser, Schnee oder anderen Quellen.
Immer noch finden Retter Lebende nach dem Erdbeben
Eine Woche nach dem Erdbeben in der Türkei ist am Montag in der Stadt Adiyaman ein vierjähriges Mädchen lebend aus einem eingestürzten Haus gerettet worden.
Zwar gibt es nur wenig Chancen, jetzt überhaupt noch Überlebende zu finden, trotzdem gibt es immer noch Hoffnung. In Hatay, 140 Kilometer südwestlich des Epizentrums, wurde etwa zur gleichen Zeit eine 26-jährige Frau lebend aus den Trümmern befreit. Türkische Medien berichteten, dass in der Nacht zu Montag in verschiedenen Teilen des Landes sieben Menschen lebend geborgen wurden. Fast 35.000 Menschen sind laut Regierungsangaben derzeit mit den Rettungsarbeiten beschäftigt.
Von Beben beschädigter Flughafen in Hatay wieder in Betrieb
In der südosttürkischen Provinz Hatay ist der stark beschädigte Flughafen wieder in Betrieb. Die Fluggesellschaft Turkish Airlines teilte am Montagmorgen mit, die Flüge seien wieder aufgenommen worden. Einwohner des Erdbebengebietes könnten Plätze für kostenlose Evakuierungsflüge buchen.
Der Flughafen in Hatay war bei dem Erdbeben stark beschädigt worden. So hatte sich etwa der Asphalt der Landebahn durch den Druck des Bebens zusammengeschoben und war aufgeplatzt. Verkehrsminister Ali Karaismailoglu teilte auf Twitter Bilder, die den Zustand der Landebahn vor und nach der Reparatur zeigten.
Zahl der Todesopfer nach Beben in Türkei und Syrien steigt auf mehr als 37.500
Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien steigen die Opferzahlen weiter an. Die Zahl der bestätigten Todesopfer liegt jetzt bei mehr als 37.500.
Allein aus der Türkei werden über 31.000 Tote gemeldet. Mehr als 80.000 Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt die Opferzahl in Syrien mindestens 5.900.
Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths rechnet sogar mit bis zu 50.000 Toten. Tausende Menschen werden noch vermisst. Die Retter rechnen jetzt kaum noch mit Überlebenden.
In der Türkei sind zehn Provinzen von dem Beben betroffen - dort gilt inzwischen ein dreimonatiger Ausnahmezustand.
Angesichts der verheerenden Folgen des Erdbebens mobilisiert die Europäische Union zusätzliche Hilfe. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die Lieferung von weiteren Zelten, Decken und Heizvorrichtungen zu.
Die EU-Kommission will auch den Privatsektor mobilisieren, um die erforderliche Unterstützung so schnell wie möglich zu leisten.
dpa/belga/est/okr