Dass Brüssel ein Agentennest ist, das ist keine neue Erkenntnis. Brüssel gilt neben Washington sogar als weltweite Spionagehochburg. 2003 war eine regelrechte Bombe geplatzt: Durch Zufall stellte man fest, dass Kommunikationsanlagen des Justus-Lipsius-Gebäudes verwanzt waren. Dieses Gebäude war der Sitz des Ministerrates. Hier tagten bis vor Kurzem auch die Staats- und Regierungschefs. Und da hat jemand mitgehört. Wer dieser "jemand" war, ist bis heute ungeklärt.
In letzter Zeit gab es schon diverse Presseberichte, wonach die Spionageaktivitäten in Brüssel stark zugenommen haben. Und jetzt gibt es dafür sogar de facto eine Bestätigung von offizieller Seite. Wie die deutsche Tageszeitung "Die Welt" berichtet, sind EU-Diplomaten vom zuständigen Sicherheitsdienst vor dem Problem gewarnt worden. Nach eigenen Angaben wurde ihnen sogar empfohlen, gewisse Lokale im EU-Viertel zu meiden. Dazu gehören ein beliebtes Steak-Restaurant und ein Café in unmittelbarer Nähe des Berlaymont, also des Kommissionsgebäudes.
Früher waren die meisten Schlapphüte in Brüssel russische Agenten. Inzwischen ist aber auch China sehr aktiv. Wie "Die Welt" weiter berichtet, habe unlängst auch schon der litauische Nachrichtendienst auf verstärkte chinesische Spionageaktivitäten hingewiesen.
Roger Pint
Liebesgruesse aus Moskau und Peking.
Wenn man ja so genau die Anzahl kennt, dann kennt man auch die Identitaet der angeblichen Spione. Dann waere es doch am einfachsten, eine Liste mit Namen zu erstellen und den betreffenden Eu-Beamten diese vertraulich zu kommen zu lassen.
Und man sollte bedenken, das jedes Land spioniert. Das ist eine Aufgabe von Diplomaten. Sogar angeblich befreundete Staaten spionieren sich gegenseitig aus. Waehrend der Brexit Verhandlungen hat Grossbritanien sicher auch versucht, mittels Spionage an Informationen ueber die Verhandlungsposition der EU zu kommen.