Traditionell beginnen die belgischen Militärkapellen ihre Konzerte mit der Brabançonne und das war auch beim Galaabend in St. Vith nicht anders. Eine Premiere war allerdings die Tatsache, dass das Orchester unter der Leitung von Gastdirigent Norbert Nozy stand, der ja bis zu seinem Ruhestand Kapellmeister der Musikkapelle der Guides war. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand aber nicht der Dirigent, sondern drei junge Solisten aus Flandern und der Wallonie
Födekam organisiert den Solisten-Wettbewerb "Sonatina" gemeinsam mit den beiden anderen Musikverbänden des Landes, der Union des Sociétés Musicales aus der Wallonie und Vlamo aus Flandern. Preisträger in der höchsten Kategorie waren im vergangenen Jahr die Flötistin Zoé Compère aus Theux, Althorn-Spielerin Lina Van Lint aus Humbeek und Perkussionist Stan Vandenbulcke, der sein Können am Marimba unter Beweis stellte.
Für alle drei war das Konzert in St. Vith der erste Auftritt als Solist mit einem großen Orchester. Und die Zuschauerkulisse im bis auf den letzten Platz gefüllten Triangel war schon sehr beeindruckend.
Dennoch hat Zoé Compère schon in ihrem jungen Alter eine beeindruckend professionelle Einstellung. Erstaunlicherweise war sie überhaupt nicht nervös und hat sie es vor allem genossen, ihre Musik mit dem Publikum und dem Orchester zu teilen. Das gilt auch für Lina Van Lint.
Der anfängliche Stress war schnell vergessen und dann konnte sie sich ganz der Musik widmen und vor allem dieses einmalige Erlebnis genießen. Stan Vandenbulcke ist der jüngste der Preisträger und auch seine Nervosität legte sich schnell, sobald sein Auftritt begonnen hatte.
In den letzten Jahren ist es zur Tradition geworden, dass eine der belgischen Militärkapellen die Gewinner des Sonatina-Wettbewerbs bei einem Galakonzert begleitet. Eine tolle Initiative, die nicht nur den kulturellen Zusammenhalt der Gemeinschaften fördert, sondern auch jungen Musiktalenten wie Zoé, Lina und Stan einen unvergesslichen Konzertauftritt beschert.
Patrick Lemmens