Bisher läuft die Rallye Zentraleuropa ganz nach Plan für Hyundai-Fahrer Thierry Neuville aus St. Vith. Oder eigentlich sogar noch ein bisschen besser. "Ich denke, wir können sehr zufrieden sein mit dem heutigen Tag. Wir hätten nicht gedacht, dass wir nach so einem schwierigen Tag bereits in Führung liegen könnten. Aber wir hatten ein gutes Gefühl mit dem Auto. Das Auto lief eigentlich ganz gut", sagt Neuville Freitagabend im Servicepark in Bad Griesbach in Bayern.
"Es war sicherlich nicht sehr clever, da am Donnerstag am Strohballen vorbeizustreifen und uns den Kotflügel abzufahren. Im Endeffekt haben wir ein bisschen etwas reparieren können und das Auto war nicht zu sehr beeinflusst durch die fehlende Aerodynamik, das Handling war ganz okay. Ich denke, morgen sollte es etwas besser gehen. "
"Wir haben heute davon profitiert, als Erster auf die Strecke zu gehen - vor allem in WP5. Bei den anderen WPs gab es nur wenig Unterschied. Aber das hat uns die Möglichkeit gegeben, einen kleinen Vorsprung rauszufahren, der zwar sehr gering ist. Aber immerhin das." 6,4 Sekunden liegt Neuville vor Sébastien Ogier.
"Platz zwei ist gut", sagt Ogier. "Es war kein perfekter Tag, aber trotzdem bin ich zufrieden, weil es nicht einfach war mit vielen Gripwechseln. Aber wir haben keine großen Fehler gemacht, sind zweimal an einer Abzweigung etwas zu weit gerutscht, aber das war keine große Sache. Morgen werden wir versuchen, den Rückstand zu verringern. Wir haben gesehen, dass es oft sehr sehr knapp ist mit nur ein paar Zehnteln Unterschied, sechs Sekunden sind auch nicht so einfach aufzuholen, aber nicht unmöglich - und es bleiben noch viele Kilometer."
Dicht hinter Ogier liegt Ott Tänak im zweiten Hyundai auf Platz drei, mit 7,8 Sekunden Rückstand auf Teamkollege Neuville. Der dritte Hyundai-Fahrer kam Freitag nicht ins Ziel. Mikkelsen rutschte auf nassem Laub neben die Strecke.
"Die Bedingungen waren schwierig und man hat gesehen, dass es leicht war, Fehler zu machen", beschreibt Neuville. "Wir sind fehlerfrei über die Runden gekommen und das hat uns am Ende die Möglichkeit gegeben, in Führung zu liegen. Jetzt gilt es, das das gleiche morgen zu machen. Drei lange WPs, technische WPs aber ein schönes Profil, was ich mag. Und wenn das Auto genauso gut funktioniert, denke ich, dass wir Spaß haben werden und dann hoffentlich immer noch mit ums Podium kämpfen werden."
Der Tag im Ticker
WP8: Die letzte Bestzeit des Tages geht an Sébastien Ogier, der 0,5 Sekunden schneller ist als Thierry Neuville. Damit nimmt Neuville eine Führung von 6,4 Sekunden mit in den Samstag. Ott Tänak liegt auf Platz drei mit 7,8 Sekunden Rückstand. Elfyn Evans hat ein bisschen Boden verloren und hat auf Platz vier jetzt 15,1 Sekunden Rückstand.
WP7: Thierry Neuville fährt Bestzeit und baut die Führung vor Sébastien Ogier auf 6,9 Sekunden aus. Nur 0,6 Sekunden hinter Ogier liegt Ott Tänak, nur 0,2 Sekunden hinter Tänak dann Elfyn Evans - macht vier Fahrer innerhalb von 7,7 Sekunden!
Takamoto Katsuta ist auf Platz fünf mit 23,5 Sekunden Rückstand recht einsam. Sami Pajari auf Platz sechs liegt schon über eine Minute zurück, genauso wie Adrien Fourmaux und Grégoire Munster.
WP6: Thierry Neuville ist 0,6 Sekunden schneller als Sébastien Ogier und 0,8 Sekunden schneller als Elfyn Evans. Neuville baut die Führung leicht aus auf 3,3 Sekunden vor Ogier und 6,3 Sekunden vor Ott Tänak. Evans liegt jetzt nur noch 0,8 Sekunden hinter Tänak und dem Treppchen.
Takamoto Katsuta fährt seine erste Bestzeit dieses Wochenende. Katsuta liegt auf Platz fünf (+18,7) vor Sami Pajari (+47,7), Adrien Fourmaux (+58,8) und Grégoire Munster, der schon 1:32,5 Minuten Rückstand hat.
WP5: Thierry Neuville schiebt sich an die Spitze. Neuville ist drei Sekunden schneller als Sébastien Ogier und 5,8 Sekunden schneller als Elfyn Evans. Neuville übernimmt die Führung mit 2,7 Sekunden Vorsprung vor Ogier. Ott Tänak, der zum ersten Mal dieses Wochenende die Bestzeit fährt, klettert auf Platz drei (+3,8). Evans ist jetzt Vierter (+6,3).
Andreas Mikkelsen kommt nach einem Unfall nicht ins Ziel. Fahrer und Beifahrer sind unverletzt, aber das Auto blockiert die Straße. Die Wertungsprüfung wird abgebrochen. Pajari, Fourmaux und Munster rücken dadurch einen Platz nach vorne.
WP4: Elfyn Evans fährt seine erste Bestzeit dieses Wochenende und rückt ganz nah an die Spitze. Evans ist 1,6 Sekunden schneller als Thierry Neuville, Seb Ogier verliert 4,5 Sekunden. Damit führt jetzt Ogier 0,3 Sekunden vor Neuville und 0,8 vor Evans.
Takamoto Katsuta belegt Platz vier (+4,3) knapp vor Ott Tänak (+4,4). Nach einem Jump fällt an mehreren Autos das Hybrid-System aus: an Mikkelsens Hyundai, dem Toyota von Pajari und den Ford von Grégoire Munster und auch Adrien Fourmaux. Die vier haben jetzt schon über 20 Sekunden Rückstand.
WP3: Die erste Bestzeit Freitagmorgen geht an Sébastien Ogier, der die Führung vor Thierry Neuville damit leicht ausbaut. Ogier ist 2,3 Sekunden schneller als Neuville und führt jetzt mit 3,2 Sekunden Vorsprung vor Neuville. Dritter ist jetzt Takamoto Katsuta (+3,5) vor Ott Tänak (+4,9), Elfyn Evans (+5,3) und Andreas Mikkelsen (+5,8). Auch Adrien Fourmaux liegt auf Platz sieben nur 8,3 Sekunden zurück. Grégoire Munster kommt nicht mit dem Handling klar und ist nur Neunter (+17,8).
Rallye Zentraleuropa: Sébastien Ogier führt knapp vor Thierry Neuville
Katrin Margraff