Sie sind zurück auf der Rallye-Piste: Die Brüder Kevin und Marco Hommes sind dieses Wochenende bei der East Belgian Rallye am Start, nach einer Pause, weil beide einfach viel um die Ohren hatten. "Ich habe es schon sehr vermisst. Und als wir den Test letzten Samstag gemacht haben, hab ich schon gemerkt, dass ich zwei Jahre nicht mehr gefahren bin. Aber am Ende war ich wieder in der Form, wie ich damals aufgehört hatte", sagt Kevin Hommes.
"Wir sind Samstag im Trockenen gefahren. Heute ist es eigentlich gut, dass es regnet. Weil so können wir auch mal das neue Auto im Regen fahren, alles ausprobieren. Es fühlt sich ganz gut an, auch im Regen. Also ich bin happy in diesem Auto." Kevin Hommes steuert diesmal einen Hyundai von BMA in der Topklasse Rally2.
In dieser Klasse, in der die Meisterschaftanwärter fahren, ist die Konkurrenz groß. 2022 kamen die Hommes-Brüder in die Top fünf. "Wir wollen auf jeden Fall ins Ziel kommen. Aber wir wollen natürlich das bestmögliche Resultat, das wir erreichen können. Welche Platzierung ... keine Ahnung. Die Konkurrenz schläft ja nicht und die fahren regelmäßig. Wir fahren nicht oft. Schauen wir mal."
Sogar noch ein bisschen spannender als für die meisten wird es dieses Wochenende für Sergio Plattes. Der 18-Jährige aus Lanzerath fährt seine allererste Rallye. Ihn hat das Rallyefieber schon seit ganz Langem gepackt. "Seit ich ein Kind bin. Ich bin immer Rallye schauen gewesen. Meine erste Rallye war mit drei, vier Jahren, schon eine WRC-Rallye. Die East Belgian Rallye gehe ich seit 13 oder 14 Jahren schauen. Das ist mein großer Traum, jetzt hier endlich mal mitfahren zu können."
"Ich bin jetzt zwei Jahre Autocross gefahren - schon mal die ersten Schritte, weil ich keine Rallye fahren konnte, weil ich noch keine 18 war. Ich bin jetzt 18 geworden, habe meine Lizenz gemacht, den Führerschein bestanden. Jetzt kann es losgehen." Sergio Plattes und Beifahrer Thomas Velz, der schon Erfahrung hat, gehen im Markenpokal Clio Trophy an den Start, genauso wie Vetter Joé Plattes mit Beifahrer Andreas Palm. Und wie Dany Born mit Beifahrerin Céline Velz aus Mürringen.
Auch für Céline Velz ist es die Premiere. "Das war eine spontane Aktion. Mein Stiefvater hatte mich gefragt, ob ich daran Interesse hätte, Copilotin zu sein. Und ja, dann hat es sich auf die drei, vier Wochen schnell entschieden, ganz spontan." Die beiden hatten schon einen ersten Test hinter sich, der - für den Sprung ins kalte Wasser - ganz gut gelaufen war. "Sehr gut. Ich hatte mir das ein bisschen mehr, wie soll ich sagen, "crazy" vorgestellt, aber es war super", erzählt Céline Velz.
Samstag wird es dann ernst für die beiden Rallye-Neulinge. "Die Nervosität hält sich eigentlich in Grenzen. Vorfreude? Ja. Nervosität geht eigentlich noch heute", meint Céline. Und Sergio: "Auf jeden Fall viel Vorfreude und auch ein bisschen nervös. Aber ich glaube, das gehört auch dazu. Erste Rallye bei den Wetterbedingungen. Jetzt haben wir Regen, gestern haben wir schon mal getestet, haben mehr Sicherheit. Aber es wird schon klappen."
Katrin Margraff