Zum Start in den zweiten Tag hatte Thiam im Weitsprung 6,41 Meter erreicht - einen Zentimeter mehr als Titelrivalin Katarina Johnson-Thompson, die noch an der Spitze der Wertung blieb. Im Speerwurf kam Thiam auf 54,04 Meter und verdrängte in der Gesamtwertung die Britin Johnson-Thompson auf den zweiten Platz.
Noor Vidts sprang 6,40 Meter weit und kletterte auf Platz drei. Im Speerwurf stellte sie mit 45 Metern wie schon über 110 Meter Hürden am Donnerstag eine persönliche Bestleistung auf, musste den dritten Platz aber der Schweizerin Annik Kaelin überlassen.
Im 800-Meter-Lauf fiel die Entscheidung. Thiam durfte höchstens 8,2 Sekunden auf Johnson-Thompson verlieren. Das gelang: Thiam lief in 2:10,62 Minuten neue persönliche Bestzeit (Platz sechs), was ihr 6.880 Punkte und die dritte Goldmedaille einbrachte. Johnson-Thompson war Zweitschnellste (2:04,90) und gewann mit einem Total von 6.844 Punkten Silber.
Noor Vidts war ebenfalls schneller als je zuvor (2:06,38), vor allem aber auch schneller als Kaelin und sicherte sich Bronze mit 6.707 Punkten - auch das ist ein neuer persönlicher Rekord.
Nafissatou Thiam schreibt mit ihrem dritten Siebenkampf-Titel (nach 2016 in Rio und 2021 in Tokio) Geschichte. Auch in den anderen Disziplinen ist das sehr selten. Bisher ist die Polin Anita Wlodarczyk im Hammerwurf die einzige Athletin, die drei Olympia-Titel gewonnen hat (2012, 2016 und 2021).
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belga/vrt/km